Beim Hamburger SV ist momentan eine kleine sportliche Trendwende zu verzeichnen: Zum ersten Mal im Jahr 2016 haben die Hanseaten zwei Bundesligaspiele hintereinander gewonnen; in der laufenden Saison sind sie nunmehr vier Partien in Folge ungeschlagen. Nach Auffassung des Aufsichtsrats darf die jüngste Positivbilanz aber "den Blick für die unzufriedenstellende Gesamtsituation nicht verstellen", wie es Aufsichtsratsvorsitzender Karl Gernandt ausdrückt.
Vor diesem Hintergrund hat das Gremium am Sonntagabend Konsequenzen gezogen und den Vorstandsvorsitzenden Dietmar Beiersdorfer per einstimmigem Beschluss abberufen. Seine Nachfolge wird Heribert Bruchhagen antreten, der bis vergangenen Sommer als Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt auf Funktionärsebene tätig war.
"Wir als Aufsichtsrat bedanken uns bei Dietmar Beiersdorfer stellvertretend für alle HSVer ausdrücklich für seine unermüdliche Arbeit, die in vielen Bereichen, aber eben leider nicht im Kerngeschäft Fußball-Bundesliga, erfolgreich war", so Gernandt in Richtung des geschassten Vorstandchefs, dem seit Mai außerdem die sportliche Führung oblag.
Daher wird für den neuen Mann eine der ersten Aufgaben sein, "einen Sportdirektor an Bord zu holen, der in enger Zusammenarbeit mit Markus Gisdol die Mannschaft weiter voranbringt". Bruchhagen, der sich den Fachbereichen Sport, Kommunikation und der Vertretung des HSV in der Liga widmen und gemeinsam mit Finanzvorstand Frank Wettstein die operative Führung des Nordklubs übernehmen wird, über sein neues Engagement:
"Dieser Schritt war bei meinem Abschied in Frankfurt sicherlich nicht vorgesehen. Aber wenn der HSV anfragt, dann stellt sich für jeden, der im Bundesliga-Management tätig war, die Frage einer Zu- oder Absage gar nicht. Da ist eine Zusage Pflicht. Ich weiß um die sportliche Situation des HSV und kann diese einschätzen. Wir werden alles dafür tun, um gemeinsam das Ziel des Klassenerhalts zu erreichen."
Was macht der gute Heribert nur? Jetzt versaut er sich die Karriere doch noch. Nachdem es in Frankfurt mit dem Happy End zu Ende ging.
Man bin ich froh, dass dieser Fehler endlich korrigiert wurde. Vielleicht steht ja jetzt Hrubesch in dieser Konstellation als Sportdirektor zur Verfügung. Dann würde ich sehr positiv ins neue Jahr sehen.
Hrubesch war schon seit langem mein Favorit auf den Posten. Bisher erschien es mir allerdings unrealistisch, vorallem auch nach den letzten Nachrichten, wonach er zwar Interesse hatte aber nicht in der Konstellation. Jetzt bin ich mal gespannt ob sich an der "Konstellation" was geändert hat oder ob er damit doch eher das Gesamtkonstrukt meinte. Dies wäre wohl nicht so einfach mal zu ändern. Wir werden sehen.
Ich glaube, manch einer sieht es so, und der andere so.
Der eine denkt: "Was, HSV? Da bleib ich lieber weg, kann nur meinen Ruf ruinieren"
Der andere dagegen: "Was, HSV? Da kann ich schnelles Geld verdienen (fürstliches Gehalt + evtl. Abfindung), ohne den Ruf zu riskieren. Wenn es nichts wird, heißt sowieso am Ende, es lag am HSV und nicht an mir"
Ich denke es könnte auch einfach um die Herausforderung gehen einen eigentlich großen Verein mit einer großen Historie wieder dahin zu bringen wo er hin gehört (und ich spreche hier nicht von der zweiten Liga ^^)
Wer wird denn jetzt den Kader planen/Transfers tätigen? Ich verstehe das alles nicht!
Der neue Sportdirektor den Bruchhagen in den nächsten Wochen verpflichten wird. Horst Heldt ist da ja zB wieder im Gespräch...
Und der neue Trainer wird dann Armin Veh, damit könnt ihr schon mal rechnen. Hilft alles nichts der HSV steigt endlich ab.
"Wir als Aufsichtsrat bedanken uns bei Dietmar Beiersdorfer stellvertretend für alle HSVer ausdrücklich für seine unermüdliche Arbeit, die in vielen Bereichen, aber eben leider nicht im Kerngeschäft Fußball-Bundesliga, erfolgreich war"
Was für ne Aussage.....
Kurz gesagt: er war stets bemüht :D
Er konnte wohl besonders gut Kaffee kochen. ;)
[Kommentar gelöscht]
Eigentlich ne bodenlose Aussage, aber was erwartet man. Als wäre Beiersdorfer das Hauptproblem gewesen. Man kann ihm sicher zum Vorwurf machen, dass er es nicht schaffte, einen Sportdirektoren dauerhaft zu installieren, aber wenn die Entscheidung eines Vorstands (der eigentlich hauptverantwortlicher des operativen Geschäfts sein sollte) erst noch durch zwei andere Gremien muss, die beide recht ahnungslos im Fußball sind, dann kann ich ihm jetzt irgendwie nicht derart an den Karren fahren. Fasst die Außendarstellung des Vereins aber passend zusammen.
Genau so!
Zumal man sich dann als Aufsichtsrat auch die Frage gefallen lassen muss, warum mann dann nicht eher gehandelt hat.
Würde auch gern wissen was die 'anderen Bereiche' waren, in den er erfolgreich war. Hat er mit der überaus erfolgreichen Handballsparte zu tun gehabt?
Auf jeden Fall eine Herausforderung. Mal sehn, wie er sie meistert. Ist sich ja einiges gewohnt aus seinen früheren Engagements.
Der Mann wird den Laden wieder auf Vordermann bringen. Gute Entscheidung.
"Aber wenn der HSV anfragt, dann stellt sich für jeden, der im Bundesliga-Management tätig war, die Frage einer Zu- oder Absage gar nicht. Da ist eine Zusage Pflicht."
Ach so! Ich glaube, manch einer der Kandidaten, bei denen der HSV zuvor angefragt hatte, hat die Situation aber ganz umgekehrt interpretiert.
Du redest vom Sportdirektorenposten, oder? Wenn ich es richtig verstehe, kommt Bruchhagen für Beiersdorfer und man ist nach wie vor ohne Sportdirektoren. Will nicht gleich bashen und sagen, "das ist typisch HSV, weil es eigentlich dringender wäre einen Sportdirektoren zu verpflichten", vielleicht hat man es ja gleich zu Bruchhagens erster Amtshandlung gemacht, einen Sportdirektoren zu verpflichten, wie er einen in Frankfurt mit Hübner zuverlässig lange unter sich hatte.
Kannst ja jetzt auch nicht einen Sportdirektor einsetzen, mit dem der Vorstandsvorsitzende danach nicht einverstanden ist. Die Reihenfolge stimmt schon.
Jou, das stimmt schon und relativiere es ja so auch selbst im Kommentar, als ich sagte, dass es wohl Bruchhagens erste Amtshandlung sein wird. Die Voraussetzung, dass man sich dann aber in jedem Fall vom Vostand Beiersdorfer trennen wollte, muss dann halt gegeben gewesen sein um das mit der Nichtbesetzung des Sportdirektorenposten zu erklären. Dann frage ich mich aber, weshalb diese Entsheidung hier nicht schon vor Wochen getroffen wurde.
Ich rede nicht nur von einem konkreten Posten. Die Aussage von Bruchhagen ist ja recht allgemein formuliert, und richtet sich auch meine allgemein an die Führungsetage.
Ist ja auch egal, ich bin absolut der Meinung, dass der Verein recht dringend nen Sportdirektoren benötigt. :D
Baiersdorf hat es jetzt seit Wochen nicht geschafft einen Sportdirektor an Bord zu holen. Ich denke das hat letzendlich den Ausschlag für seine Entlassung gegeben. Man hatte es sich vermutlich auch anders vorgestellt aber ich denke mit Bruchhagen liegt man nicht so verkehrt.
@amused: gebe ich Dir zu Teilen Recht. Ein weiterer Punkt mMn geht auch zu Teilen auf sein Konto. Die Transferpolitik im Sommer die an Bruno vorbei ging. Gefordert von Bruno waren Defensivkräfte, geholt wurden dagegen überteuerte Offensivkräfte. Wie kann man denn Transfers verantworten die am Konzept des Trainers vorbei gehen ?!
Ich hoffe nur das sich genau dieser Punkt in Zukunft bessert beim HSV und zukünftig bei Transfers wieder mehr auf den Trainer gehört wird.
Naja, wer hat denn die letzten Transfers überhaupt zu verantworten? Also einen Sportdirektor hat man ja keinen, der hat sie also nicht zu verantworten. Und Beiersdorfers Entscheidungen mussten stets über Peters' (ehemaliger Hockeytrainer) und Kühnes (keine Ahnung, was der mal mit Sport zu tun hatte und woher er seine fußballerische Kompetenz nimmt) Schreibtische, die oftmals anderer Meinung waren wie Beiersdorfer und dann im Endeffekt andere Spieler geholt wurden. Von daher ist es doch absurd, hier Beiersdorfer alleinig verantwortlich machen zu wollen. Also meiner Meinung nach zumindest.
"Also einen Sportdirektor hat man ja keinen,..." War Didi im Sommer nicht schon in Doppelfunktion ? Also so ganz aus der Verantwortung kann ich Ihn nicht entlassen bei dem Thema, Schreibtische von Peters und Kühne hin oder her. Daher schrieb ich aber auch "zu Teilen auf sein Konto"! Das er nicht der alleinige Sünder dieser miserablen Transferperiode ist braucht man glaube ich niemandem zu erklären. Mal sehen wie sich Bruchhagen gegen das Establishment beim HSV durchsetzen kann in Fragen der Transferpolitik.
Ich nehme ihn sicher nicht ganz aus der Verantwortung, aber ihn als alleinigen Verantwortlichen hinzustellen, das finde ich schlicht zu extrem (nicht du damit gemeint). Ich weiß nicht, ab wann er in Doppelfunktion war. Aber kam er nicht erst in Doppelfunktion, weil er nicht so handeln konnte, wie er wollte? Ich meine, es war ja bekannt, dass er einen Sportdirektoren verpflichten wollte, von daher war das ja bestimmt keine freiwillige Entscheidung, den Posten zu übernehmen.
Weiß von uns aber auch niemand wirklich. Schauen wir, wie es unter Bruchhagen laufen wird.
Genau so. ;-)