Vor ziemlich genau einem Jahr – am Freitag, den 7. November 2014 – stand Marvin Plattenhardt in der Bundesliga für Hertha BSC das erste Mal von Beginn auf dem Platz. Bei der 0:2-Heimniederlage gegen Hannover 96 am elften Spieltag verschuldete der vom 1. FC Nürnberg verpflichtete Linksverteidiger beide Tore und lieferte seinem damaligen Trainer Jos Luhukay vermutlich die besten Argumente, um in der Folge wieder dauerhaft auf den Neuzugang zu verzichten.
Am heutigen Abend (20.30 h) steht Plattenhardt mit seinen Blau-Weißen erneut vor einem Aufeinandertreffen mit den Niedersachsen. Diesmal ist es für ihn aber eine Partie unter umgekehrten Vorzeichen. Seit Pál Dárdai auf dem Trainerstuhl Platz genommen hat, verpasste der 23-jährige Außenverteidiger lediglich zwei Spiele (gesundheitsbedingt), stand ansonsten stets in der Anfangsformation. In der laufenden Saison fehlte er wettbewerbsübergreifend keine einzige Minute.
Plattenhardt tat sich nicht nur als Nutznießer des Trainerwechsels hervor, sondern empfahl sich mit einer derartigen Bilanz zugleich für eine vorzeitige Verlängerung des ohnehin bis 2017 datierten Vertrags. Vor zwei Tagen verkündete der Verein die Ausweitung des Arbeitspapiers bis 2020. Mit dieser Maßnahme hat man einen "Eckpfeiler in unserer Viererkette" und einen perspektivisch "sehr wichtigen Spieler für die Mannschaft", so die Worte von Manager Michael Preetz im Zuge der Vertragsverlängerung, langfristig binden können.
Dárdai plant nachhaltig mit Plattenhardt
Auf der Pressekonferenz vor dem Hannover-Spiel wurde auch Dárdai auf die Personalie Plattenhardt und dessen Wert für das Team angesprochen. Der Ungar ließ in seinem Statement mal direkt, mal indirekt durchblicken, welch große Stücke er auf seinen Schützling hält, wenngleich allein schon die Einsatzstatistik Bände spricht.
"Okay, wir haben letztes Spiel vier Stück gekriegt – aber ansonsten ist unsere defensive Reihe auch unter unserer Führung immer gut gestanden", konstatierte der Coach, um vielsagend hinzuzufügen: "Marvin hat immer mitgespielt." Dem Verteidiger bescheinigte er "die internationale Schnelligkeit" und ein großes Entwicklungspotenzial.
Dieses müsse Plattenhardt aber durch konsequentes Arbeiten ausschöpfen, denn sogar "bis zum Karriereende kann man lernen". Der Unterschied zwischen einem guten und einem mittelmäßigen Sportler sei, dass er entweder "bis zum Schluss immer wieder […] das Maximum rausholen" wolle oder irgendwann einfach zufrieden sei.
"Wenn Marvin fleißig bleibt, hat er eine gute Zukunft", so Plattenhardts Förderer weiter, und für die Hertha "kann er dann eine wichtige Rolle spielen." Ein laut Dárdai weiterer wichtiger Aspekt im heutigen Fußball: Der Abwehrspieler sei jung, eigentlich nie verletzt und die ganze Saison da. "Deswegen können wir mit ihm planen."Die PK vor dem Hannover-Spiel
Anstatt des Plattenhardt Portraits könnte hier auch das Vereinswappen von Hertha BSC stehen.