1. FC Köln
1. Bundesliga
Sai­son-Vor­schau für Manager: 1. FC Köln

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Nach der Saison-Vorschau von RB Leipzig geht es nun mit der des 1. FC Köln weiter.

Falls ihr das LigaInsider-daily-Video von Max diesbezüglich noch nicht gesehen haben, solltet ihr das unbedingt nachholen! Zum Video geht’s hier entlang!


Hinten Viererkette, davor variabel

Trainer Steffen Baumgart lässt seine Mannschaft in der Regel in einem 4-2-3-1-System auflaufen. Auch zwei Stürmer in der vordersten Reihe sind beim FC keine Seltenheit. So gibt es durchaus die Möglichkeit, in einem 4-1-3-2 oder 4-2-2-2 zu spielen. In der vergangenen Saison wurde sich bezüglich der eigenen Grundformation häufig an der gegnerischen Abwehr (Dreier- oder Viererkette) orientiert. Bei einer zu bespielenden Viererkette kam eher ein Doppelsturm bei Köln in Betracht.


Uth ist zurück, Thielmann mit erneutem Rückschlag

Was die Gewinner und Verlierer der Vorbereitung angeht, lässt sich nicht allzu viel sagen. Die Top-Elf der Kölner ist nämlich schon seit Wochen recht stabil. Ein Zehnerblock dürfte gute Chancen haben, auf viel Spielzeit (in der Startelf) zu kommen – vorausgesetzt, alle bleiben fit.

Ein echter Konkurrenzkampf dafür dürfte auf der Zehnerposition entstehen, wo Mark Uth (31) aus langer Verletzungspause zurückgekehrt ist. Er duelliert sich mit Luca Waldschmidt (27) um den Platz hinter Stürmer Davie Selke (28). Bei Uth ist also eine gute, positive Entwicklung zu sehen. Er kann durchaus als ein Gewinner der Vorbereitung bezeichnet werden.

Anders ist das der Fall bei Jan Thielmann. Gefühlt jede Saison möchte der mittlerweile 21-Jährige bei den Rheinländern angreifen und den Durchbruch schaffen. Doch Verletzungen werfen ihn immer wieder zurück. Wie auch aktuell. Seit eineinhalb Monaten fehlt er mit einer Knieverletzung. Womöglich steht er erst im Oktober wieder auf der Matte.


Zwei schwerwiegende Abgänge beim FC

In Sachen Transfers hat sich beim 1. FC Köln ein bisschen was getan – und das musste es auch. Den schmerzhaften Abgang von Linksverteidiger Jonas Hector (Karriereende) versucht der Verein, durch Leart Paqarada (28) aufzufangen, der vom FC St. Pauli aus der 2. Bundesliga kam und ein durchaus interessanter Spieler für die kommende Saison sein dürfte.

Mit Ellyes Skhiri hat ein weiterer Leistungsträger den Verein verlassen – ein schwerer Verlust. Als Reaktion wurde der junge Däne Jacob Christensen (22) geholt. Dieser weist zwar schon ordentliche Profierfahrung in seiner Heimat auf, dürfte jedoch nicht von Anfang an in die Fußstapfen von Skhiri treten (können). Wahrscheinlicher erscheint es hier, dass Dejan Ljubičić (25) auf die Doppelsechs neben Eric Martel geht.

Im Angriff hat man sich zudem mit dem variablen Waldschmidt verstärkt. Er ist am ehesten für die Zehnerposition vorgesehen, kann aber auch ohne Probleme neben Selke in einem 4-2-2-2 spielen. Auch ein Einsatz auf den Flügeln wäre kein Problem für den Ex-Wolfsburger. Florian Kainz (30) könnte dann wieder mehr im Zentrum spielen, wo er zum Ende der vergangenen Spielzeit überzeugte.

Was beim FC noch in Sachen Spielerkäufe passieren soll, wurde klar kommuniziert. Es wird nach dem Abgang von Kingsley Schindler noch nach einem neuen Rechtsverteidiger gesucht, der Benno Schmitz (28) Dampf machen soll. Schmitz ist derzeit ohne Konkurrenz, was aber aktuell kein Problem darstellt. Vergangene Saison war er eine Konstante im Spiel des FC.

Zudem soll ein neuer Ersatztorhüter verpflichtet werden, nachdem Timo Horn den 1. FC Köln nach langer Zeit der Vereinszugehörigkeit verließ. Möglich, dass Philipp Pentke (aktuell Trainingsgast) einen Vertrag erhält, wenn alle Stricke reißen. Zu guter Letzt soll ein weiterer Flügelspieler für die Offensive kommen, der dann in Konkurrenz zu Linton Maina stehen würde.


Klassenerhalt bleibt das oberste Ziel

Nicht zuletzt durch die schwerwiegenden Abgänge von Hector und Skhiri ist Köln tabellarisch im unteren Drittel der Tabelle anzusiedeln. Auch in dieser Saison wird es darum gehen, so früh wie möglich den Klassenerhalt fix zu machen. Mit Paqarada von St. Pauli ist ein guter Mann als Hector-Ersatz dazugestoßen. Ob Köln den Verlust von Skhiri auffangen kann, wird am Ende wohl über ein paar Plätze in der Tabelle und womöglich auch den Klassenerhalt entscheiden.

Mit Baumgart hat man allerdings einen starken Trainer an der Seitenlinie, mit dem das Unterfangen durchaus gemeistert werden kann. LigaInsider-Redaktionstipp: Endplatzierung zwischen 12 und 15.

Das Startprogramm für Köln ist sehr undankbar. In den ersten Partien geht es gegen Dortmund (A), Wolfsburg (H), Frankfurt (A), Hoffenheim (H) und Bremen (A). Gerade die ersten drei Partien sind unangenehm, wenn es auswärts gegen Dortmund und Frankfurt geht. Zählt man Wolfsburg noch hinzu, so sind dies alles Teams aus den Top-8 der letzten Spielzeit. In Dortmund zum Start gibt es naturgemäß wenig zu holen für den FC. Vergangenes Jahr verlor man dort mit 1:6. Es ist also möglich, dass Köln nach dem Beginn der Saison den anderen Teams schon mal hinterherlaufen muss.


Der Kickbase-Pick der Saison? (Meinung!)

Nun zum Saisonpick (Meinung!): Der beste Kölner wird in der kommenden Saison wohl Kainz sein. Mit über 26 Millionen Euro ist er aber auch nicht der günstigste Spieler, gemessen am Verein. Er macht alle Standards, Elfer und ist Dreh- und Angelpunkt beim Effzeh. Aber eben auch nicht zu günstig.

Erschwinglicher wäre da ein Gamble auf Uth, der lediglich fünf Millionen kostet. Ist er über einen längeren Zeitraum fit, kann er ein Unterschiedsspieler werden. Zum Start der Spielzeit wird aber Waldschmidt den Vorzug erhalten. Uth war dafür einfach zu lange verletzt.

Jeff Chabot liefert Top-Rohpunkte, ist mit einem Marktwert von knapp 18 Millionen aber auch kein Schnäppchen.

Interessant werden dürfte auch Paqarada. Dieser hat eine super Saison mit St. Pauli hingelegt und könnte mit seinem starken linken Fuß einige Standards von Kainz übernehmen. Schon in Hamburg hat der Abwehrspieler massiv viele Rohpunkte gesammelt. Für rund zwölf Millionen Euro ein Steal und der persönliche Tipp von LigaInsider-Redakteur Ali.