Die Situation beim 1. FSV Mainz 05 spitzt sich immer mehr zu. Dabei geht es natürlich um die Ausbootung von Ádám Szalai. Seine Teamkollegen haben sich nun offenbar mit dem Angreifer solidarisiert und gestreikt, sodass es sogar einen Trainingsausfall gab. Zudem soll es laut dem "kicker" bei den Streitigkeiten nicht nur um ausbleibende Gehaltszahlungen gehen, sondern auch um Achim Beierlorzer.
Aber erst mal zum Trainingsausfall: Am Montag war von den Rheinhessen mitgeteilt worden, dass sich Szalai einen neuen Verein suchen soll und der Ungar wurde daraufhin vom Training freigestellt. Mittwochs erschien Szalai aber nichtsdestotrotz am Bruchweg und trainierte für sich.
Der Umgang des Vereins mit ihm hat dann insgesamt für Unmut bei der Mannschaft gesorgt, die daraufhin am Mittwoch in der Kabine blieb. Die Mainzer im Anschluss daran: "Das Training der Profimannschaft am Mittwochnachmittag hat nicht wie geplant stattgefunden. Ursache waren emotionale Diskussionen innerhalb der Mannschaft um Ádám Szalai, der am Nachmittag nicht mit der Profimannschaft trainieren sollte."
Die Verantwortlichen wollen sich nun am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart (Samstag, 15:30 Uhr) noch einmal zur ganzen Sache äußern. Vom Streik der Profis hatte am Mittwochnachmittag zuerst die "Bild" berichtet. Aber zurück zu den Hintergründen.
Sportliche Hintergründe oder doch Streit über ausbleibende Gehaltsnachzahlungen?
Die offizielle Begründung der Rheinhessen, warum Szalai aussortiert wurde, sind sportliche Gründe. So ließ 05-Sportchef Rouven Schröder am Montag dazu wissen:
"Wir haben Ádám mitgeteilt, dass er in unseren sportlichen Planungen keine Rolle mehr spielen wird. Aus unserer Sicht ist es unwahrscheinlich, dass Adam die von ihm erhofften Einsatzzeiten in dieser Saison bei Mainz 05 erhält, gerade im Hinblick auf die für ihn wichtige Vorbereitung für die ungarische Nationalmannschaft und die EM im kommenden Sommer. Wir sind der Meinung, dass es daher für ihn Sinn macht, sich komplett neu zu orientieren und sich einen neuen Verein zu suchen."
Die "Bild" lieferte jedoch andere Hintergründe. Nach Informationen des Boulevardblatts rückt der Klub inzwischen komplett von offenbar vereinbarten Gehaltsrückzahlungen ab. Auf das Gehalt hatten die Profis während der Corona-Krise verzichtet.
Szalai, der ein Mitglied des Mannschaftsrats ist, soll sich für die in Aussicht gestellte Rückzahlung des Geldes starkgemacht haben. Mit der Folge des Streits und der Suspendierung, was dann wiederum zu Unmut innerhalb des Teams geführt hat.
Nach "Bild"-Infos wollen die Profis erst dann "normal weitermachen", wenn die Sache mit Szalai und den Gehaltsrückzahlungen geregelt ist. Dies sei auch darin begründet, dass "viele von ihnen die Haltung des Vereins bei den gestundeten Gehältern für falsch halten".
Kam es zum Eklat zwischen Beierlorzer und Szalai?
Einen neuen Aspekt brachte in dem Zusammenhang noch der "kicker" unter Berufung auf eigene Recherchen ein. Demzufolge führte ein Eklat zwischen Szalai und Cheftrainer Beierlorzer zur letztlichen Freistellung des 32-Jährigen.
Das Fachmagazin spielte auch auf "atmosphärische Störungen" zwischen dem 52-Jährigen und seinem Team an, die es bereits in der vergangenen Rückrunde gab und die "jetzt wohl neu entfacht wurden". Spannend dürfte jetzt wohl die anberaumte Pressekonferenz werden und inwiefern Beierlorzer wirklich den Rückhalt in der Mannschaft verloren haben könnte.