Seit beinahe eineinhalb Jahren plagt Stürmer Ádám Szalai nun schon eine chronische Torlosigkeit – sein letzter Treffer in der Bundesliga datiert vom 15. Spieltag der Vorsaison, damals noch im Trikot der TSG 1899 Hoffenheim. Im Kraichgau agierte der 28-Jährige aber ebenso unglücklich wie zuvor auf Schalke, weshalb er im vergangenen Winter als Leihspieler ein Engagement bei Hannover 96 antrat.
An der Leine setzte sich die Misere zunächst weiterhin fort. Zwar kam Szalai unter Trainer Thomas Schaaf in der Regel zum Einsatz (8 Spiele – 5 in der Startelf), sofern er nicht gesundheitsbedingt zur Pause gezwungen war, ein Erfolgserlebnis vor des Gegners Tor war ihm weiterhin nicht vergönnt.
Daran änderte sich auch mit Daniel Stendel als Trainer noch nichts. Dennoch zeigt sich beim ungarischen Angreifer seit langer Zeit mal wieder ein Silberstreif am Horizont. Szalai feierte bei seiner Startelfpremiere unter dem neuen Coach (2:2) mit einem Assist zum einen die erste Torbeteiligung bei den Roten, erhielt zum anderen hinterher für seine jüngsten Leistungen ein explizites Lob des Übungsleiters.
"Ich war sehr zufrieden, wie er im Training gearbeitet hat", so Stendel laut "kicker" über die allgemeine Verfassung seines Spielers. Auch in puncto Einstellung kam der 42-Jährige zu einem positiven Urteil, verwies dabei auf Szalais Kurzeinsatz gegen Mönchengladbach (2:0): "Wenn ein Spieler im Sprint zur Einwechslung kommt, merkt man schon, er will unbedingt auf den Platz. Deswegen hatte ich vollstes Vertrauen."
Selbst wenn die Leihgabe vor dem Tor glücklos ist – Stendel ist zufrieden, wenn sein Angreifer für die Mannschaft arbeitet, "und das hat er getan".
Aber unabhängig vom Ausgang der verbleibenden drei Saisonpartien wird Szalais Engagement in Hannover eher nicht als Erfolg eingestuft und die den Niedersachsen zustehende Kaufoption voraussichtlich nicht wahrgenommen. Zu allem Überfluss sind auch seine Aussichten bei Stammverein 1899 Hoffenheim, wo er einen Anschlussvertrag bis 2018 besitzt, eher ungünstig.
Trainer Julian Nagelsmann bevorzugt für sein System einen anderen Typ von Stürmer, setzt auf wendige, schnelle, technisch veranlagte Spieler, die sich im Kombinationsspiel einbringen können. Das ließ der 28-jährige Fußballlehrer schon im Fall von Kevin Kurányi durchblicken, der seit Amtsantritt des ehemaligen U19-Trainers nur noch einmal im Kader stand.