Admir Mehmedis Zeit bei Bayer Leverkusen schien sich in der Schlussphase der vergangenen Saison ihrem Ende zu neigen. Am 33. Spieltag rückte der Schweizer trotz massiver Ausfälle und einem Kader, der nur 13 Spieler umfasste, nicht in die Startelf und wurde erst in der 81. Minute eingewechselt. Der ehemalige Freiburger sprach damals von einem "Tiefschlag", er habe nur "Alibiminuten" erhalten.
Nachdem er Tage später auch von Trainer Roger Schmidt öffentlich angezählt wurde, schien ein Wechsel unumgänglich. Aber nach einer ansprechenden EM entschieden sich Mehmedi und Bayer, es noch einmal miteinander zu versuchen, und der 25-Jährige kam bis auf das Heimspiel gegen Augsburg am Mittwoch in jedem Pflichtspiel zum Einsatz.
Der "kicker" wartet nun mit einer interessanten Statistik zum Spiel des Stürmers auf. In der Bundesliga ist er nunmehr seit 1123 Minuten torlos, sein letzter Treffer war das Siegtor gegen den VfB Stuttgart im Oktober 2015. Dagegen ist Mehmedis Bilanz in der Champions League geradezu überragend. In den ersten sechs Champions-League-Partien für Bayer traf er fünfmal.
Sein Ex-Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld vermutet: "Wenn es hart auf hart geht, ist er noch stärker. Mehmedi ist ein Musterprofi mit starkem Willen und großem Ehrgeiz. Er ist sehr wertvoll für eine Mannschaft. Er gibt immer alles, geht weite Wege, reißt Löcher und läuft viel."
Auch Kadermanager Jonas Boldt sieht einen Unterschied zwischen dem Bundesliga-Mehmedi und dem in der Königsklasse: "Er wirkt spritziger und entschlossener." Der Schweizer selbst will an seiner Konstanz arbeiten: "Das erste Jahr ist immer schwierig. Es gibt Höhen und Tiefen. Die Höhen habe ich in der Hinrunde erlebt, die Tiefen in der Rückrunde, aber das Wichtigste ist, dass man dranbleibt."