Admir Mehmedi
1. Bundesliga
Mehmedi im Aufwind

Dirk Sommer

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Als Admir Mehmedi nach einer Saison als Freiburger Leihspieler im Sommer 2014 fest verpflichtet wurde, galt er beim Sportclub als einer der großen Hoffnungsträger. Das belegen nicht nur die zwölf Tore und vier Vorlagen, die der Schweizer bis zu diesem Zeitpunkt für die Breisgauer auf dem Konto hatte, sondern in erster Linie auch die Rekordsumme von sechs Millionen Euro, die der Verein für ihn auf den Tisch legte.

Über weite Strecken der laufenden Spielzeit schien der 24-jährige Angreifer mit der ihm auferlegten Rolle allerdings eine zu schwere Bürde zu tragen. Zwölf Spieltage musste er sich gedulden, bis ihm der erste Saisontreffer (nebst Assist) für den neuen Arbeitgeber gelang – zu seinem Leidwesen blieben es für lange Zeit die einzigen direkten Torbeteiligungen. Statistisch wie spielerisch war ein Formtief nicht zu übersehen.

Doch im Schlussspurt der Liga schickt sich Mehmedi an, die Krise endlich hinter sich zu lassen. Der fußballerisch versierte und variabel einsetzbare Stürmer legte in den vergangen sechs Partien überzeugende Auftritte hin, erzielte drei weitere Tore für seine Farben. Vom "kicker" wurden jene Darbietungen durchschnittlich mit der Note 3 bewertet (Saisonschnitt zuvor: 4,05).


"Bei Admir darf man nie vergessen, wie jung er noch ist." – Sportdirektor Klemens Hartenbach

Angesprochen auf das Tief des Torjägers nimmt SC-Sportdirektor Klemens Hartenbach den Rekordeinkauf gegenüber "kicker" in Schutz und verweist darauf, dass die Flaute für den jungen Spieler irgendwann zur Kopfsache geriet. Der vormalige Akteur von Dynamo Kiew wechselte mit 22 Jahren in die Bundesliga, wo er nach kurzer Zeit in aller Munde war. Hartenbach: "Anschließend spielte er seine sehr ordentliche WM" – Mehmedi lief viermal für die Schweiz auf und erzielte ein Tor ("kicker"-Note 3,63) – "und dann denkt so ein junger Kerl, dass es einfach so weiter geht, ihm nach einem weiteren Jahr in Freiburg die Welt offen steht." Aber ohne wirkliche Erholung folgte körperlich wie mental das Loch.

Demgegenüber kommt der sportliche Auftrieb genau zum richtigen Zeitpunkt. Schließlich hat Freiburg den Klassenerhalt noch immer nicht unter Dach und Fach gebracht, reist kommenden Samstag zum Duell mit einem direkten Konkurrenten nach Hannover. Die erneute Gelegenheit für Mehmedi, seine tragende Rolle im Breisgau zu zementieren.