Das letzte Saisonviertel verlief für Bayer Leverkusen überaus erfolgreich. Zwar schied man im Achtelfinale der Europa League gegen den späteren Halbfinalisten FC Villarreal aus, doch in der Bundesliga näherte man sich mit sieben erfolgreichen Partien dem bei acht Siegen in Folge stehenden Vereinsrekord und schaffte die direkte Qualifikation für die Champions-League-Gruppenphase.
Dieses Hoch der Werkself erlebte Admir Mehmedi allerdings nur als Ergänzungsspieler. Seit seinem Startelfeinsatz im Rückspiel gegen Villarreal, als er nach einer Stunde bereits vom Feld musste, kam er nur zu drei Kurzeinsätzen in den anschließenden sieben Ligapartien. Diesbezüglich sprach der Schweizer laut "kicker" von einem "Tiefschlag" und kündigte an, das Gespräch suchen zu wollen, um zu sehen, "was für beide Seiten das Beste ist."
Sein Trainer Roger Schmidt zeigte mit ein paar Tagen Abstand Verständnis für den grundsätzlichen Unmut seines Spielers. Dem Übungsleiter missfiel jedoch die Aussage Mehmedis, dass er mit ihm "in letzter Zeit nicht viel gesprochen" habe. "Ich habe mit ihm darüber gesprochen. Ich habe ihm mehrmals gesagt, dass ich finde, dass es Verbesserungspotenzial gibt und dass er um seinen Platz kämpfen muss. Das war schon klar artikuliert", wehrt sich Schmidt.
"Er weiß schon, dass wir häufig genug darüber gesprochen haben. Vielleicht nicht in den letzten zwei Wochen, aber ich kann auch nicht zu jedem Spiel was Neues erzählen. Dann möchte ich auch irgendwann mal wieder was sehen, bevor ich was erzähle."
Schmidt weist zudem darauf hin, dass Mehmedi in der ersten Saisonhälfte zwar Stammspieler war (wettbewerbsübergreifend 16 Startelfeinsätze), andere Akteure ihm während der Wintervorbereitung aber den Rang abgelaufen hätten. "Wenn er sich nicht zutraut, das wieder rückgängig zu machen, muss man tatsächlich drüber nachdenken, ob er dann noch ein Spieler für Bayer Leverkusen ist", sagte der 49-Jährige, der damit die Zukunft Mehmedis, dessen Vertrag bis 2019 datiert ist, infrage stellt.
Als mögliches Szenario für mehr Spielminuten bringt die "Kölnische Rundschau" eine Leihe zum 1. FC Köln ins Gespräch. Die Domstädter hatten bereits angekündigt, sich im Sommer in der Offensive verstärken zu wollen. Sportdirektor Jörg Schmadtke bezeichnete diese Idee als "charmante Überlegung" und "intelligente Lösung", zweifelt aber an der Umsetzung: "Ich glaube nicht, dass das finanziell für uns machbar wäre."