Einst galt Adnan Januzaj bei Manchester United als Lieblingsschüler von Sir Alex Ferguson, wurde zudem vergangenes Jahr von der "Gazzetta dello Sport" zum besten U20-Spieler gekürt. Im Alter von 20 Jahren konnte er bei den Red Devils bereits auf eine Bilanz von 47 Premier-League-Spielen (5 Tore) zurückblicken.
Folglich fand denn auch sein Transfer zu Borussia Dortmund (Leihe) hierzulande äußerst positiven Anklang. Allerdings konnte Januzaj seine Fähigkeiten beim BVB bis dato nur selten zur Schau stellen – der Durchbruch des Youngsters lässt zunächst noch auf sich warten.
Der Belgier stieß kurz vor Schließung des Transferfensters im August auf Leihbasis zu den Schwarz-Gelben, um im Ruhrgebiet seine Entwicklung voranzutreiben. Vor allem auch, weil Manchester-Coach Louis von Gaal im Gegensatz zu seinen Vorgängern offenbar nicht großartig auf ihn bauen wollte.
Allzu viel Spielzeit war dem Fußballerjuwel aber noch nicht vergönnt, in Liga und Pokal bringt er es auf gerade einmal sechs Jokereinsätze (166 Einsatzminuten). Immerhin stand Januzaj in der Europa League bereits zweimal in der Anfangsformation. Unterm Strich war in den ersten Wochen in Dortmund gegen die wie beflügelt aufspielende Konkurrenz (Mkhitaryan, Kagawa, Reus) aber einfach kein Land zu sehen.
"Jeder Spieler, der zu einem neuen Verein kommt, braucht seine Zeit", zitieren die "RuhrNachrichten" etwa Thomas Tuchel mit Blick auf die Neuerwerbungen. Für den BVB-Trainer also verständlicherweise kein Problem, dass der Youngster sich noch in der Phase des Herantastens befindet.
Jüngstes Beispiel für die benötigte Anlaufzeit eines Neulings ist wohl Matthias Ginter, dem man nach einem enttäuschenden Jahr auch in dieser Saison schlechte Chancen bei den Westfalen einräumte, der sich alsdann aber als rechter Außenverteidiger ins Rampenlicht spielte. So viel Zeit sich in Dortmund zu empfehlen hat der belgische Nationalspieler demgegenüber wahrscheinlich nicht, denn die Leihe ist zunächst auf ein Jahr begrenzt und die Hinrunde neigt sich schon langsam ihrem Ende entgegen.
Dass es auch als Neuzugang schnell mit der Akklimatisierung klappen kann, bewies zuletzt Topentdeckung Julian Weigl. Womöglich fehlt WM-Teilnehmer Januzaj daher einfach nur eine komplette Vorbereitung mit den neuen Kollegen, um sich auf dem Platz besser einbringen zu können. Diesbezüglich bringt das Frühjahr 2016 vielleicht neue Erkenntnisse.