Seit Bekanntwerden des Abgangs von Valon Behrami in Richtung FC Watford schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis im Transferbemühen um den Schweden Albin Ekdal Vollzug vermeldet wird. Heute hat der Hamburger SV die Verpflichtung offiziell bestätigt. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler kommt von Cagliari Calcio und bindet sich für vier Jahre an den Bundesliga-Dino. Die Ablösesumme dürfte sich im Bereich von vier bis fünf Millionen Euro bewegen.
Kein direkter Nachfolger von Behrami
Ekdal wechselt wie Behrami (2014 vom SSC Neapel abgeworben) aus Italien an die Elbe, aber auf dem Spielfeld lassen sich bei den beiden Akteuren wenige Gemeinsamkeiten ausmachen. Denn der Neue ist im Gegensatz zum Schweizer auf der Doppel-Sechs weniger ein aggressiver Abräumer, sondern verkörpert eher den mit spielerischen Elementen ausgestatteten Aufbauspieler.
Die Ankunft von Ekdal wirft sogleich Fragen nach der Aufteilung in der Mittelfeldzentrale auf. Der rehabilitierte Gojko Kacar hat bei Trainer Bruno Labbadia zweifellos einen Stein im Brett, avancierte im Saisonfinale zur festen Größe im defensiven Mittelfeld der Hanseaten. Sein Platz scheint vorerst gesichert. Womöglich ebenso wie der des schwedischen Neuzugangs, der etwa laut "kicker" ganz oben auf der Wunschliste von Coach Labbadia stand. Darauf deutet auch der Umfang der Investition hin, schließlich hat das Gründungsmitglied der Liga das Geld nicht mehr so locker sitzen.
Je nachdem, ob Ekdal auf der Doppel-Sechs oder doch überwiegend zentral offensiv agieren soll, duellieren sich zwei weitere Aspiranten um den Platz neben Kacar: Kerem Demirbay, zuletzt an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen, und Marcelo Diaz, seines Zeichens Last-minute-Retter in der Relegation gegen den Karlsruher SC. Der Chilene wurde zwar erst im Winter unter Vertrag genommen, allerdings gibt es für ihn nach dem Gewinn der Copa América – Diaz wurde ins Dream-Team des Turniers gewählt – offenbar einen Markt. Vollends ausgeschlossen wäre ein Verkauf des 28-Jährigen zum jetzigen Zeitpunkt wohl nicht.
Sieben Jahre Serie A
Ekdal hat in Italien gewissermaßen eine kleine Odyssee hinter sich. Im Sommer 2008 wechselte der Rechtsfuß von seinem Jugendverein IF Brommapojkarna zu Juventus Turin (4 Einsätze) und wurde ein Jahr später an AC Siena verliehen. Ein weiteres Jahr darauf heuerte er fest beim FC Bologna an, nur um 2011 von Turin zurückgekauft zu werden. Die Alte Dame veräußerte den Mittelfeldspieler jedoch sogleich ans sardische Cagliari weiter, das bis zu seinem Wechsel in die deutsche Beletage Ekdals fußballerische Heimat sein sollte.
Der gesamte Erfahrungsschatz für die italienischen Vereine beläuft sich auf 176 Pflichtspiele (10 Tore – 5 Assists). Für sein Land bestritt der stämmige Fußballer (1,86 Meter) außerdem 16 A-Länderspiele (Debüt: 10.08.2011) und war zuvor vielfach für die Nachwuchsjahrgänge im Einsatz.