Aleksandar Pavlović könnte ein Nutznießer der angespannten Personalsituation beim FC Bayern München sein. Gewiss würde er seine nächste Chance im Starensemble nicht einfach nur deswegen erhalten, sondern hat sich diese Position durch eigenes Zutun verdient. So oder so: Trainer Thomas Tuchel sieht den 19-jährigen Nachwuchsspieler „sehr nah“ an der Startelf, wie er am Freitag versicherte.
Das sei „leider und Gott sei Dank“ der Status quo, so der Fußballlehrer mit einem Augenzwinkern. Leider, weil es bedeutet, dass die Süddeutschen bei anderen Personalien Probleme haben. Da ist zum Beispiel Joshua Kimmich, der rot-gesperrt am Samstag gegen Heidenheim nicht zur Verfügung steht. Auch Raphaël Guerreiro, grundsätzlich ebenfalls eine Option fürs zentrale Mittelfeld, dürfte kaum von Beginn an infrage kommen. Beim verletzungsgeplagten Allrounder sind „maximal“ 45 Minuten drin.
Des Weiteren gibt es in München gerade eine Abwehrproblematik, was zu Verschiebungen und zu mehr Platz im Mittelfeldzentrum führen könnte. Matthijs de Ligt sowie Tarek Buchmann sind verletzt und bei Dayot Upamecano gilt abzuwägen, ob ihm nach einem Muskelfaserriss der dritte Startelfeinsatz binnen einer Woche zugemutet wird. Selbst Dauerläufer Minjae Kim müsste mal verschnaufen. Sollte hinten Bedarf entstehen, ist Leon Goretzka – körperlich gerade selbst nicht bei hundert Prozent (nach Mittelhandbruch) – ein Anwärter, um dort einzuspringen.
Spätestens dann dürfte Pavlović, der gegen Dortmund einen starken 30-Minuten-Auftritt inklusive Torvorlage hatte, eine realistische Option von Beginn an sein. „Er ist bereit“, betonte Tuchel. „Er kann von Anfang an spielen, er kann reinkommen“ – die letzte Entscheidung stehe noch aus. Aber: „Er ist absolut ein Kandidat, weil er es gut macht.“