Bei der 0:2-Niederlage gegen Hertha BSC ließ sich die Handschrift des neuen HSV-Trainers Markus Gisdol durchaus schon erkennen, sowohl in Sachen Spielstil als auch auf das System bezogen. In (wenigstens) einer Sache ist der 47-Jährige demgegenüber auf einer Linie mit seinem Vorgänger Bruno Labbadia: Auch für Gisdol ist im Fall von Neuzugang Alen Halilovic ein geduldiges Vorgehen gefragt.
"Wir tun gut daran, den Jungen in Ruhe zu lassen. Er wird diesem Ruf, der ihm hier vorauseilt, überhaupt nie gerecht werden können", konstatiert der ehemalige Hoffenheim-Coach laut "Hamburger Abendblatt". "Hier ist ein Berg vor ihm aufgetürmt worden, den er nicht erklimmen kann."
Nichtsdestotrotz hätten es die Vereinsverantwortlichen in der jüngeren Vergangenheit dem Vernehmen nach gerne gesehen, dass man den jungen Kroaten diesen Berg hochschickt; Labbadia ging dagegen sehr zurückhaltend vor, scheute nicht davor zurück, Halilovic auf die Tribüne zu setzen.
"Halilovic ist ein Politikum", kritisiert Gisdol, der durchblicken lässt, dass auch unter seiner Leitung der Weg der kleinen Schritte gegangen wird. Es gelte, Stück für Stück mit Halilovic zu arbeiten und den Erwartungsdruck von ihm fernzuhalten. "Das kann durchaus sein, dass er bei uns auf der Tribüne sitzt, auf der Bank oder auch spielt – völlig egal."
Am Vorhandensein der fußballerischen Qualität bei dem 20-Jährigen zweifelt der Übungsleiter vor dem Hintergrund aber keineswegs: "Alen ist ein Talent und kann ein richtig guter Spieler werden."