Ein Teil der Berichterstattung über Alexander Nübel in den vergangenen zweieinhalb Jahren könnte über den Haufen geworfen sein. Unvermittelt ist der 26-Jährige ein großes Thema beim FC Bayern München. Es geht um eine Rückkehr im Winter – und um mögliche Einsätze für den Rekordmeister.
Hintergrund ist die schwere Verletzung von Manuel Neuer. Der Stammkeeper hat sich beim Skitourengehen den Unterschenkel gebrochen und infolgedessen schon eine OP hinter sich gebracht. Laut Bild eine Schaftfraktur am rechten Schienbein, die eine Ausfallzeit von rund einem halben Jahr zur Folge hat. Die Saison ist für den Nationaltorwart gelaufen.
Nachvollziehbarerweise fiel den Münchener Verantwortlichen sodann ein, dass sie einen Schlussmann bei der AS Monaco geparkt haben, den sie sich seit Sommer 2020 warmhalten. Nübel kam damals ablösefrei vom FC Schalke 04 an die Säbener Straße. Sportlich war die Tür durch Neuer allerdings versperrt. Scheinbar hatte er auch für die kommenden Jahre keine Chance.
Bis jetzt. Wie Sky und Bild/Sport Bild berichten, beschäftigt sich Bayern ernsthaft mit einer Rückholaktion von Nübel, der bis Ende dieser Saison an die Monegassen verliehen wurde. Laut Christian Falk (Fußball-Chef Bild/Sport Bild) ist er die erste Option. Der Name von Dominik Livaković (Dinamo Zagreb) hingegen, der zurzeit mit Kroatien bei der WM auftrumpft und dem einen oder anderen deshalb als potenzieller Transferkandidat in den Sinn kommen könnte, sei bisher nicht diskutiert worden.
Monaco müsste bei vorzeitiger Nübel-Rückkehr mitspielen
Sky zufolge wird klubintern eher ausgeschlossen, mit dem aktuellen Neuer-Vertreter, Sven Ulreich, und Nachwuchsmann Johannes Schenk (19) den Rest der Saison zu bestreiten. Ein Hindernis im Fall Nübel: Anders als im Sommer, als die Option bestand, ihn vorzeitig und gebührenfrei zurückzuholen, müsste nun Monaco mitspielen. Dort ist Nübel seit Sommer 2021 die unumstrittene Nummer eins.
„Ich habe bisher von Bayern-Seite nichts gehört“, kommentiert Spielerberater Stefan Backs die Meldungen, deshalb „ist für mich alles Spekulation“. Und solange die Position der anderen Parteien nicht klar ist, behält er die der Spielerseite für sich: „Bevor Alexander oder ich etwas dazu sagen, müssen sich die Bayern erst mal mit Monaco auseinandersetzen.“
Nübel wird nachgesagt, dem vorzeitigen Schritt zurück nach München offen gegenüberzustehen. Sich ab der nächsten Saison wieder hinter Neuer einzureihen, soll für ihn jedoch nicht infrage kommen. Jetzt muss sich zunächst mal zeigen, ob die Angelegenheit überhaupt Fahrt aufnimmt.