Julian Nagelsmann hatte auf der Pressekonferenz nach dem knappen 1:0-Sieg gegen den 1. FC Union Berlin nur positive Worte für Stürmer Alexander Sörloth übrig. Dieser hatte erstmals seit dem 9. Spieltag wieder einen Einsatz in der Startelf erhalten. Und er hat seine Chance genutzt, wie der Trainer von RB Leipzig schilderte.
"Ich bin unglaublich zufrieden heute mit Alexander Sörloth", startete Nagelsmann seine Lobeshymne. Der Norweger habe gegen die Eisernen "alles umgesetzt", was sie ihm vor der Partie in einem Videostudium aufgezeigt hätten.
"Er ist sehr fleißig angelaufen und hat Gegenpressing-Situationen eingeleitet. Auch mit dem Rücken zum Tor war er unglaublich gut. Er hat, glaube ich, keinen Ball verloren, hat unter Druck alle Bälle festgemacht. Das ist nicht einfach gegen die drei Verteidiger von Union. Das war ein Top-Spiel von ihm", so Nagelsmann.
Natürlich sei die Partie keine für einen Torjäger gewesen, gab der RB-Coach zu verstehen. Da gegen die Berliner "wenig Fläche" für Sörloth dagewesen sei, "hatte er ein bisschen andere Aufgaben", die er allerdings "sehr, sehr gut umgesetzt" habe.
RB Leipzig: Konkurrenz in der Sturmspitze groß
Die abgelieferte Leistung freut mit Sicherheit nicht nur Nagelsmann, sondern vor allem auch den Spieler. Der 25-Jährige, der im September für stolze 20 Millionen Euro von Crystal Palace nach Leipzig gewechselt war, blieb bislang hinter den Erwartungen zurück. Eventuell kann seine Leistung gegen Union Berlin nun als eine Art Wendepunkt gesehen werden, ab dem es weiter bergauf geht.
Doch ihm muss bewusst sein, dass er am Wochenende schon wieder auf der Bank sitzen könnte. Denn die Konkurrenz im Sturm ist groß. So hat Emil Forsberg gegen Berlin nach Einwechslung beispielsweise den Siegtreffer erzielt. Der Schwede kam zuletzt des Öfteren ganz vorne zum Einsatz und könnte auch in Mainz (Samstag, 15:30 Uhr) wieder dort beginnen. Auch Yussuf Poulsen kämpft um seinen Platz.
Die Überlegung, Sörloth gegen Union starten zu lassen, war die richtige. Für Mainz könnte der Plan schon anders aussehen. Zumal der Stürmer letztes Wochenende in Wolfsburg 90 Minuten lang auf der Bank saß. Das "Drumherum und die Struktur" hätten nicht gepasst, begründete Nagelsmann damals seine Entscheidung.
Mit Blick auf die demnächst wieder vermehrt anstehenden Englischen Wochen für RB muss Nagelsmann also einen guten Mix finden zwischen Steuerung der Belastung sowie einer personellen Besetzung, die am besten auf den jeweiligen Gegner zugeschnitten ist. Rotation wird auch weiter das Stichwort bleiben.