Zweimal in Folge hat Amine Harit auf der Bank des FC Schalke 04 Platz nehmen müssen – während er im DFB-Pokal (0:1-Niederlage gegen den FC Bayern) gar nicht zum Einsatz kam, wurde er am letzten Samstag gegen die TSG Hoffenheim (1:1) immerhin eingewechselt. Das ist vor allem mit der aktuellen taktischen Ausrichtung der Knappen zu begründen. Im Derby beim BVB wäre er natürlich gern wieder dabei, kurzfristig spielt ihm die Personalsituation aber nicht in die Karten.
In der Hinrunde war der 22-Jährige noch einer der besten Akteure im deutschen Oberhaus – sechs Tore und vier Vorlagen konnten ihm gelingen. Auch jetzt bietet sich Harit für weitere Einsätze an, wie Cheftrainer David Wagner laut "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" betonte: "Amine weiß, dass er nullkommanull falsch gemacht hat."
Der 48-jährige Übungsleiter begründete die letzten Maßnahmen daher mit seiner defensiveren Taktik. "Er weiß, dass es eine Periode ist. Klar will er spielen, aber er weiß auch, dass es seine Position in diesem System nicht gibt", so Wagner weiter und fügte hinzu: "Er weiß, dass er, wenn wir wieder zu unserer Identität zurückkommen, der Erste ist, der wieder auf dem Aufstellungsbogen steht."
Bis dahin müsse sich der technisch starke Marokkaner jedoch noch gedulden, denn die zurückhaltende Grundausrichtung (5-4-1-System statt dem offensiveren 4-4-2) ist auf das derzeitige Verletzungspech von Königsblau zurückzuführen und das Lazarett wird sich auch nicht am nächsten Wochenende signifikant lichten.
Auch gegen Dortmund will Wagner defensiv agieren
Da den Schalkern im Moment mit den Langzeitverletzten Salif Sané (Aufbau nach Meniskusverletzung), Benjamin Stambouli (Aufbau nach Fußwurzelknochenbruch), Daniel Caligiuri (Innenbandverletzung im Knie) und auch Kapitän Omar Mascarell (Sehnenabriss im Adduktorenbereich) wichtige Bausteine fehlen, wird Wagner wohl genauso im Revierderby aus einer verstärkten Abwehr agieren.
Das kündigte der US-amerikanische Fußballlehrer wiederum in der "Bild" an: "Mir macht das genauso wenig Spaß. Wir haben aktuell aber nicht das Personal, um offensiver zu spielen. Daher wählten wir einen total defensiven Ansatz, überließen dem Gegner den Ball und lauerten auf Umschaltmomente. Wenn wir Punkte haben wollen, müssen wir auch Samstag in Dortmund so agieren."
Bleibt für Harit, der als Spielmacher seine Fäden ziehen möchte, womöglich also weiterhin kein Platz. Die Partie gegen die Schwarz-Gelben ist am 26. Spieltag für den Samstag um 15:30 Uhr terminiert.
Dahingehend äußerte sich Harit wie folgt: "Wenn ich sagen würde, dass ich glücklich wäre, wäre das nicht wahr. Ich möchte immer spielen und auf dem Rasen sein. Aber zuletzt hat der Trainer defensiv aufgestellt. Vielleicht machen das einige Spieler besser als ich." Die Hoffnung auf Spielzeit im Signal Iduna Park hat der Offensivakteur dennoch.