Vieles dreht sich dieser Tage um den Gladbacher Sturm, gilt doch Max Kruse aufgrund einer im Vertrag verankerten Ausstiegsklausel als heiß umworbener Spieler im In- und Ausland. In der Bundesliga wird etwa Schalke 04 und Borussia Dortmund ein gesteigertes Interesse am bis 2017 gebundenen Angreifer nachgesagt.
Doch auch sportlich gerät das Sturmzentrum bei Borussia Mönchengladbach bisweilen in den Fokus, da dort zunehmend der Schuh drückt. Dank seines jüngsten Doppelpacks gegen den 1. FSV Mainz 05 liegt Raffel jetzt zwar bei 5 Saisontoren (18 Startelfeinsätze), es waren jedoch seine ersten direkten Torbeteiligungen seit dem 14. Spieltag. Sturmpartner Kruse hat bei 20 Partien von Beginn an sieben Tore auf dem Konto, sein letzter Ligatreffer aus dem Spiel heraus datiert allerdings vom 8. Spieltag – die Tore sechs und sieben fielen durch Elfmeter.
Hahn gibt sein "Go"
Während es daher Sinn machen würde, dass Gladbach auch angesichts des möglichen Abgangs von Kruse den Stürmermarkt sondiert, verwundert derzeit die Möglichkeit einer anderen Maßnahme, wonach eine Rekrutierung aus den eigenen Reihen im Raum steht. Demnach wird bei der Borussia mit dem Gedanken gespielt, André Hahn im Sturmzentrum auszuprobieren. Seine Eigenschaften als Fußballer passen zumindest ins Profil: robust, schnell, torgefährlich und kopfballstark (Körpergröße: 1,85 Meter). Außerdem kennt der 24-Jährige die Position, gab früher bereits den zentralen Angreifer.
Im Elf-gegen-Elf-Trainingsspiel wurde diese Variante bereits getestet. "Warum sollte das nicht funktionieren?", zitiert die "Rheinische Post" den unter diesem Aspekt aufgeschlossenen Spieler. Des Weiteren ist sich Hahn der geforderten Qualitäten bewusst und erkennt ebenfalls, dass Kruse und Raffael "sich ja mehr zurückfallen" lassen, während er selbst gerne in die Tiefe gehe. "Das kann im Strafraum nicht schaden", schlussfolgert Hahn alsdann.
Ein Gespräch zwischen Favre und seinem Schützling über diese Variante habe es jedenfalls schon gegeben. Gerade unter der Federführung des Schweizer Coaches, der in jedem Spiel aufs Neue triebhaft am personellen Karussell schraubt und Flexibilität zu würdigen weiß, erscheint dieses Experiment durchaus denkbar.