Im Anschluss an die jüngste 0:3-Auswärtspleite gegen Hertha BSC bezeichnete Gladbachs Sportdirektor Max Eberl die Etappe zwischen der letzten und der jetzigen Länderspielpause als "sehr beschissen". Die Fohlen haben in diesem Zeitfenster keinen einzigen Ligatreffer erzielen können und holten lediglich zwei Punkte aus vier Partien. Während Spiele in der Ferne nach wie vor die große Schwäche in der Ära von Coach André Schubert darstellen, hakte es zuletzt auch daheim.
Um aber auch in solch einer Phase vor einer Trainerdiskussion gefeit zu sein, das betonte der Manager an anderer Stelle, habe man mit der Vertragsverlängerung von Schubert (bis 2019) vor eineinhalb Monaten auch ein Zeichen setzen wollen. Dass sich in Anbetracht des jüngsten Tiefs öffentlich die Zweifel und kritischen Stimmen mehren, vermochte aber auch die vorzeitige Ausweitung der Zusammenarbeit nicht zu verhindern – der 45-Jährige ist aktuell Diskussionsobjekt in Foren, Expertenrunden und Medien. Seine bisherige Bilanz am Niederrhein liefert sowohl Argumente für als auch gegen ihn.
Schubert übernahm letzte Saison eine am Boden liegende Mannschaft und führte sie nach fünf Auftaktniederlagen in der Bundesliga (unter Trainer Lucien Favre) bis in die Champions League. In Sachen Punkte heimste er bis heute im Schnitt 1,72 Zähler je Spiel ein und sein Offensivstil fand großen Anklang. Zudem integrierte Schubert den von seinem Vorgänger unter Verschluss gehaltenen Youngster Mahmoud Dahoud und entdeckte die richtige Position für Neuzugang Lars Stindl, mittlerweile Kapitän des Teams.
Seit jeher wird aber bemängelt, dass es der Borussia unter dem einstiegen Pauli-Coach an Konstanz ebenso fehlt wie an einer Weiterentwicklung. Außerdem sind seine System- und Personalrochaden Angriffspunkt, vor allem wenn die Erfolge ausbleiben. Und die Ausbeute von nur einem Auswärtssieg in der Bundesliga im Kalenderjahr 2016 wiegt immer schwerer auf den Schultern.