Für 32 Millionen Euro kurz vor dem Ende der Wintertransferperiode nach Deutschland transferiert, gab André Schürrle wenige Tage später gegen Hoffenheim sein Bundesligadebüt für die Wölfe. Er lieferte beim 3:0-Sieg eine klasse Leistung ab, bereitete zwei Treffer vor und erzielte beinahe selbst noch ein Tor. Der "kicker" belohnte diesen Einsatz zum Einstand mit der Note 2,0.
Seitdem allerdings hakt es es weing beim einstigen Mainzer: "Er kann besser spielen", ist laut "kicker" auch die Meinung seines Trainers Dieter Hecking.
Eine ähnlich starke Leistung wie gegen die TSG konnte Schürrle bisher nach seinem Debüt noch nicht abliefern, kommt in seinen übrigen Pflichtspielen auf eine "kicker"-Durchschnittsnote von 3,83 - absolut ausbaufähig. Nur zwei Spiele absolvierte der 24-Jährige bislang über die vollen 90 Minuten, gegen Bremen wurde er erst für die letzte halbe Stunde eingewechselt. In Augsburg musste Schürrle bereits in der 59. Minute runter, verstand die Maßnahme aber auch: "Ich habe mich sehr müde gefühlt, habe auch mehr von mir erwartet."
Schürrle mit Fitnessrückstand
Die Fitness: Ein Problem, das aus dem Backup-Dasein beim FC Chelsea resultiert. Laut "kicker" erhalten die Spieler in der Premier League ihre Kondition nämlich vorwiegend über die Spiele und nicht über das Training. Weitere Beispiele, die dies belegen, sind Kevin de Bruyne und Shinji Kagawa. Während der Belgier selbst im Interview sagte, er müsse sich erst wieder an das Training in Deutschland gewöhnen, wurde Kagawa in seinen ersten Spielen bei Dortmund meist um die 60. Minute herum ausgewechselt.
Schürrle muss seine Leistungen steigern, um der hohen Ablöse gerecht zu werden. Das ist das Schicksal eines Toptransfers - der Ruhm ist groß, aber die Erwartungen mindestens genauso. "Er kann besser spielen, das weiß André auch", sagt Trainer Hecking. Manager Klaus Allofs ergänzt: "Ich glaube, dass er noch nicht die richtige Verfassung hat für seine Dribblings und um dann zum Abschluss zu kommen." In Wolfsburg will man dem Weltmeister, der mit einem Vertrag bis 2019 ausgestattet wurde, die Zeit geben, zu seiner Form zu finden.
Zunächst allerdings könnte ihm die Bank drohen. Donnerstag nämlich muss der VfL gegen Inter Mailand in der Europa League spielen und Außenbahnkonkurrent Ivan Perisic, der vor seiner Verletzung in Topform war, dürfte wieder zur Verfügung stehen. Schürrle war in den abgelaufenen Partien das schwächste Glied im Offensivbereich der Wölfe und auch vor Toptransfers macht das Leistungsprinzip unter Coach Dieter Hecking nicht halt.