Bei André Schürrle machte es nahezu von Beginn an den Eindruck, als sei Borussia Dortmund auf dem Transfermarkt trotz der hohen Investitionssumme (30 Millionen Euro) ein Treffer gelungen. Der 26-jährige Angreifer legte in seinen ersten Spielen viel Elan an den Tag und schien auch nach der ersten Verletzung (Innenbanddehnung in Knie) – bei seinem Comeback erzielte er einen tollen Treffer zum 2:2-Ausgleich im Champions-League-Heimspiel gegen Real Madrid – an die gute Form anknüpfen zu können.
Auch Trainer Thomas Tuchel bestätigte in dieser Woche, dass Schürrle "sehr schnell sehr wichtig war für uns". Die erneute Verletzungspause, wieder handelte es sich um eine Innenbanddehnung, markierte eine Zäsur. Seitdem hinkt der Weltmeister hinterher und sucht ein wenig den Anschluss.
Der BVB-Coach macht deutlich, dass die Situation damals auf dem Neuzugang lastete. Zum einen lebte er eine längere Zeit im Hotel, "weil er auf seine Wohnung gewartet hat", zum anderen war da die Verletzung. "Das hat ihn einfach sehr bedrückt. Er wollte uns helfen, er konnte nicht helfen, saß dann mehr oder weniger jeden Abend im Hotel. Plötzlich hat‘s sich angefühlt, als würde er gar nicht dazugehören, jetzt mal übertrieben ausgedrückt." Da mache man sich bewusst, dass so ein Spieler keine Maschine ist, die funktioniert, nur weil er mal bei diesem oder jenem großen Verein gespielt habe.
Tuchel ist aber überzeugt, dass – wenn Schürrle weiter so hart arbeitet, wie er es bisher getan habe – "ein Knoten platzt". Der, wie der Fußballlehrer betont, "mit Sicherheit auch platzen muss", so der Nationalspieler das Level erreichen will.