Andreas Beck
1. Bundesliga
Ausstiegsklau­sel im Vertrag?

Kristian Dordevic

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"Traditionell kommt im Frühjahr etwas auf", lautet Andreas Becks pfiffige Reaktion im "kicker" auf die regelmäßig aus dem nahe gelegenen Italien nach Hoffenheim schwappenden Spekulationen um potenziell neue Arbeitgeber. Während in der Vergangenheit bereits die Namen Inter Mailand und Juventus Turin in den Medien auftauchten, stand zuletzt SSC Neapel vermeintlich auf der Interessenliste. Die Italiener suchen angeblich verstärkt nach einem Rechtsverteidiger.

Darüber hinaus spricht das Fachblatt von zwei Mittelklasseklubs aus England, die den Sinsheimer im Visier haben. Doch "es macht keinen Sinn, jedes Gerücht zu kommentieren", führt der 28-Jährige weiter aus. Sein Trainer Markus Gisdol versicherte laut "kicker" noch in der letzten Woche, dass kein offizielles Angebot vorliege, aber es könne "durchaus mal sein, dass wir nicht alle Spieler halten können."

Zwar erachtete Beck die Aussicht auf einen Wechsel ins Ausland immer wieder mal als durchaus reizvoll, verlängerte im letzten Jahr dennoch seinen Vertrag bei der TSG bis 2017. Nach "kicker"-Informationen beinhaltet das Arbeitspapier allerdings eine Ausstiegsklausel, die für kaum einen interessierten Klub eine Hürde darstellen dürfte: Demnach kann der seit 2008 im Kraichgau spielende Kapitän (228 Pflichtspiele) den Verein für zwei Millionen Euro verlassen.


Noch einmal hoch hinaus?

Einerseits wird sich Dauerläufer Beck – er verpasste in der laufenden Bundesliga-Spielzeit lediglich vier Minuten ("kicker"-Note: 3,36) – zweimal überlegen, ob er seine Position als Hoffenheimer Identifikationsfigur und Führungsspieler aufgeben will, auch vor dem Hintergrund, dass er mit seinen Farben möglicherweise noch die Qualifikation für den europäischen Wettbewerb stemmt. Es wäre die erste Teilnahme in der Vereinsgeschichte.

Andererseits hat der neunfache Nationalspieler (Debüt im Februar 2009) seine Hoffnungen, in Zukunft noch mal den DFB-Dress überstreifen zu dürfen, nicht begraben. Gilt doch gerade das Amt des Außenverteidigers als prekärer Posten im deutschen Team. In dieser Saison bewies Beck zumindest seine Flexibilität in der Defensive, als er den abwesenden Abwehrkollegen Jin-Su Kim auf der linken Seite vertrat.

In diesem Zusammenhang könnte sich ein Engagement bei einem renommierten Klub als Vorteil erweisen, zumal der ehemalige Stuttgarter im Idealfall die Möglichkeit erhielte, seine Ambitionen mit entsprechender Leistung auf international höchster Ebene zu rechtfertigen. An dieser Stelle könnte der mutmaßliche Interessent Neapel wieder relevant werden. Als aktuell Tabellenvierter hat der Klub nur drei Punkte Rückstand auf einen Champions-League-Rang.