Rolle rückwärts bei Anthony Jung? Der 32-Jährige war zuletzt Bestandteil des Teams, das für einen Aufwärtstrend gesorgt hat – und zwar als Teil der Dreierabwehrkette. Für seinen weiteren Weg als Profifußballer tendiert er sogar zu einem Verbleib auf dieser Position.
In Anbetracht des Umstands, dass Olivier Deman der neue Mann für Position auf der linken Schiene zu sein scheint, ließe sich auf den ersten Blick vermuten, dass Jungs Zeit abgelaufen ist. Doch der bisherige Stamm-Linksverteidiger stand in den vergangenen vier Pflichtspielen dennoch in stets in der Startelf, verteidigte links in der Abwehrkette und hatte seinen Anteil daran, dass Werder stabiler aufgetreten ist als zuvor.
Zwar begann diese Phase mit einer Niederlage gegen Dortmund, aber immerhin bot Bremen dem überlegenen Gegner defensiv Paroli und musste sich nur mit 0:1 geschlagen geben. Darauf folgte ein Sieg gegen Union und zwei Achtungserfolge gegen Wolfsburg und die gut aufgelegten Frankfurter (je 2:2).
„Ich fühle mich einfach sehr wohl auf der Position“, sagt Jung über die Versetzung und verweist darauf, dass bei seinem vorherigen Klub Bröndby IF in dieser Rolle überhaupt erst auf sich aufmerksam gemacht habe. „Es ist meiner Meinung nach kein unnatürlicher Weg, wenn man von der äußeren Position weiter nach innen rückt, zumal ich die Position kenne.“
Stark und Pieper kämpfen um Startelfrückkehr
Einen speziellen Austausch mit Trainer Ole Werner gab es deshalb zuletzt nicht. Lediglich zu Saisonbeginn habe er das Thema angerissen, so Jung, und sich daraufhin in der Vorbereitung mal als Innenverteidiger zeigen dürfen. Anscheinend war das zumindest nicht zu seinem Nachteil.
Auch wenn das Hauptziel stets ist, auf dem Platz zu stehen, „auf welcher Position auch immer“, würde er sich gerne weiterhin als Innenverteidiger einbringen: „Perspektivisch sehe ich mich persönlich eher dort.“ Ein paar Jahre als Profifußballer sollen es jedenfalls noch sein.
Vielleicht hat er in der Abwehr momentan sogar die besseren Chancen im Vergleich zur Linksverteidigerposition. Die Dreimannverteidigung bestehend aus Miloš Veljković, Marco Friedl und ihm darf gewiss ein paar Argumente für sich verbuchen. So sprach auch Coach Werner kürzlich von einer mittlerweile „deutlich stabileren Defensive“ seines Teams.
Als Konkurrenten drängen Niklas Stark und Amos Pieper zurück ins Team. Werner wird womöglich in erster Linie die Frage beantworten müssen, ob er den Schwung der vergangen Spiele (in personeller Hinsicht) mitnehmen will oder Stark nach mehrwöchiger Muskelverletzung zurückbeordert, der vor seiner Zwangspause von den Verteidigern noch am stabilsten wirkte. Dann müsste vermutlich Jung weichen.