Gestern wurde bekannt, dass sich der höchst umworbene Antonio Rüdiger einem arthroskopischen Eingriff am Knie (Glättung des Meniskus) unterziehen muss und angesichts einer prognostizierten Ausfallzeit von vier Wochen voraussichtlich zum Bundesliga-Start im August fehlen wird – das Wechseltheater um den jungen Nationalspieler ist damit aber alles andere als beendet. Vielmehr führt die neueste Entwicklung zu Spekulationen darüber, welche Auswirkungen die Ausfallzeit auf einen etwaigen Transfer haben könnte, der mitunter nur noch eine Frage der Zeit zu sein schien.
So sieht der "kicker" in seiner heutigen Ausgabe etwa eine neue Chance für den VfL Wolfsburg gekommen, dem aus der Riege der vermeintlichen Interessenten – in der jüngeren Vergangenheit interessierte Vereine: Juventus Turin, SSC Neapel, Atlético Madrid, FC Valencia, FC Chelsea, beide Manchester-Klubs, FC Porto und AS Monaco – das eifrigste Engagement im Fall Rüdiger nachgesagt wird. Denn dem Fachblatt zufolge dürfte die hohe Ablöseforderung des VfB Stuttgart ins Bröckeln geraten.
Die Schwaben riefen bisher rund 18 Millionen Euro für ihren bis 2017 gebundenen Innenverteidiger auf – offenbar zu viel für die Niedersachsen, auch vor dem Hintergrund der Financial-Fairplay-Auflagen. Dem Vernehmen nach ist Wolfsburg allenfalls zu einer Zahlung in Höhe von 12 Millionen Euro bereit.
Ein weiteres Jahr in Stuttgart?
Demgegenüber sieht der "kicker" jedoch ebenfalls die Möglichkeit, dass der VfB vorerst auf die hohen Einnahmen für den abwanderungswilligen Rüdiger verzichtet und mit ihm in eine weitere Saison geht. Zum einen hat der Klub bisher keinen adäquaten Ersatz für den 22-Jährigen im Visier, zum anderen herrscht am Neckar momentan eine Personalklemme.
Coach Alexander Zorniger steht derzeit mit Georg Niedermeier nur ein nomineller Innenverteidiger zur Verfügung, da Timo Baumgartl angeschlagen (Patellasehnenbeschwerden) aussetzt. Potenzielle Aushilfen: Daniel Schwaab, eigentlich ein Rechtsverteidiger, Nachwuchsspieler Mart Ristl (Sechser), U23-Spieler Stephen Sama oder der neue Linksverteidiger Emiliano Insúa.