Beim Hamburger Publikum hat der Lette immer noch ein gutes Standing, bei Trainer Joe Zinnbauer und auch Vorgänger Mirko Slomka genoss der 26-Jährige, dessen Vertrag nach der Saison ausläuft, bisher keine vergleichbare Wertschätzung. Kein einziges Mal stand der Nationalspieler bisher in der laufenden Saison in der Startelf.
Ein Umstand, der sich nach seinem Treffer im 101. Derby gegen Werder Bremen ändern könnte. Zwei Stürmer aufzubieten "kann immer eine Überlegung sein", so der HSV-Trainer laut "Hamburger Morgenpost".
Knoten geplatzt?
Artjoms Rudnevs (26) Auftritte in dieser Spielzeit waren meist nur von sehr kurzer Dauer; zum verfahrenen Spiel der Hamburger konnte er jedenfalls nichts beitragen. Mit der siebten Einwechslung in der Begegnung mit den Bremern ging die Erlösung einher. Nicht nur für den Stürmer selbst, sondern auch für die HSV-Fans. „Rudnevs“-Sprechchöre hallten wiederholt durch den Volkspark.
Die Anhängerschaft fühlte sich vielleicht an die Saison 2012/13 erinnert, als der Stürmer, dem immer wieder die fußballerische Qualität abgesprochen wurde, mit zwölf Toren großen Anteil am ordentlichen Abschneiden der Hamburger (Platz 7) hatte. Schon eine Saison später spielte Rudnevs nur noch eine untergeordnete Rolle bei den Norddeutschen, wurde zur Rückrunde sogar an Hannover 96 verliehen, wo er immerhin vier Tore erzielte.
Zinnbauer wird es schwer haben, weiterhin auf einen Spieler zu verzichten, der trotz lang andauernder Flaute bei den Hanseaten die Zuschauer noch immer so emotional berührt. Zumal Rudnevs Konkurrenz weder im Nordderby noch in den vorhergehenden Partien überzeugende Eigenwerbung betreiben konnte.