In der Hinrunde fielen die Kritiken über Arturo Vidal häufig reserviert aus. Herrschte bei seiner Verpflichtung noch weitgehend der Konsens, dass der 28-jährige Mittelfeldkrieger vom FC Bayern insbesondere für die entscheidenden Spiele gegen die großen Klubs an Bord geholt wurde, kehrte schon nach einigen Wochen im neuen Trikot Ernüchterung ein.
Vidal, der nach der (gewonnenen) Copa América auch in körperlicher Hinsicht Anlaufzeit an der Säbener Straße benötige, wurde mitunter als zu wenig herausstechend eingestuft, insbesondere im Angesicht der Investitionssumme von 37 Millionen Euro.
Im Jahr 2016 hingegen zeichnet sich zunehmend ab, warum der FCB den Chilenen an die Säbener Straße lotste. Mehrfach schon schwang sich Vidal zum auffälligsten Akteur in den rot-weißen Reihen auf, rannte bei seinen Auftritten bisweilen unermüdlich von Tor zu Tor. Der "kicker" bewertete die bisherigen Rückrundendarbietungen in Bundesliga und Champions League im Schnitt mit der Note 2,69.
"Arturo ist einer für die großen Spiele" – Michael Reschke, Technischer Direktor des FC Bayern
Vornehmlich überzeugte er dabei in den prestigeträchtigen Spielen. "Er hat es die letzten Monate sehr gut gemacht, hat eine große Persönlichkeit und große Erfahrung", lobt Trainer Pep Guardiola laut "kicker" seinen Schützling, auf den gegen den BVB sowie in der K.-o.-Phase der Königsklasse absolut Verlass war.
Im Zuge dieses Aufschwungs muss selbst Xabi Alonso, unter dem katalanischen Trainer eigentlich stets der Regisseur im Mittelfeld, zurückstecken. Binnen weniger Wochen fehlte der Spanier schon in zwei wichtigen Duellen: erst im Champions-League-Hinspiel gegen Juventus Turin, zuletzt am Dienstag im ersten Aufeinandertreffen mit Benfica Lissabon. Beide Male saß er über die volle Distanz auf der Bank.