Arturo Vidal
1. Bundesliga
Vier­jahres­vertrag bei den Bayern

Bscbube

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Was eigentlich ganz schnell über die Bühne zu gehen schien, ließ nun doch etwas auf sich warten: Vor knapp zwei Wochen tauchten die ersten Gerüchte über einen Wechsel von Arturo Vidal (Juventus Turin) zum FC Bayern München auf, heute vermeldeten die Parteien den endgültigen Vollzug. Der 28-jährige Chilene bindet sich mit einem Langzeitvertrag über vier Jahre plus Option auf eine weitere Saison an den deutschen Rekordmeister und tritt damit zum zweiten Mal in seiner Karriere ein Engagement in der Bundesliga an – von 2007 bis 2011 spielte er für Bayer Leverkusen.

Während die Resonanz auf die bayrische Costa-Verpflichtung einigermaßen gespalten ausfiel, handelt es sich bei Vidal nahezu unbestritten um einen Hochkaräter. Dem Vernehmen nach muss der Ligaprimus für den frisch gebackenen Copa-América-Gewinner eine Summe von 37 Millionen Euro auf den Tisch legen; Vidals Gehalt an der Säbener Straße wird sich schätzungsweise auf 6,5 Millionen Euro (netto) belaufen.

"Ich wollte einen weiteren großen Schritt in meiner Karriere machen. Ich möchte mich als Spieler noch weiterentwickeln und wichtige Titel wie die Champions League gewinnen. Diese Möglichkeiten sehe ich am ehesten beim FC Bayern", begründete der 28-Jährige seine Entscheidung für die Münchner auf der offiziellen Vereinsseite.


Verstärkung in der Spielzentrale

Für so manchen Fußballexperten kommt der Transfer auf den ersten Blick sicherlich überraschend, handelt es sich bei dem 69-maligen Nationalspieler doch um einen zentralen Mittelfeldspieler. In dem Bereich herrscht bei den Bayern ein vermeintliches Überangebot.

Andererseits sind einige der Aspiranten, die in diesem Zusammenhang regelmäßig aufgezählt werden, auch anderweitig einsetzbar, wenn nicht sogar fest für jene anderen Positionen eingeplant. So könnten David Alaba und Philipp Lahm verstärkt die linke beziehungsweise rechte Abwehr- oder Mittelfeldseite besetzen, wohingegen Javi Martinez – wie zu Beginn der vergangenen Saison – wieder ein Kandidat für die Innenverteidigung ist.


117 Bundesliga-Spiele für Leverkusen

Neuzugang Vidal entwickelte sich unterm Bayer-Kreuz (kam von Colo Colo Santiago) zum enorm begehrten Mittelfeldspieler und war auch an der Säbener Straße schon ein Thema. Als Coach Jupp Heynckes im Sommer 2011 vom Rhein an die Isar übersiedelte, hätte er seinen Schützling offenbar gerne mitgenommen, jedoch wollte der Werksklub seinen Spieler nicht an einen Ligakonkurrenten verkaufen.

Stattdessen wechselte Vidal für einen Betrag von 12,5 Millionen Euro zu Juventus Turin nach Italien, wo er vier Meisterschaften hintereinander einfahren konnte. Insgesamt lief der als Aggressive-Leader geltende Südamerikaner 124-mal in der Serie A auf und erzielte dabei 35 Tore (nebst 23 Vorlagen).

Im vergangenen Jahr folgte beinahe die Krönung, als er mit der Alten Dame das Finale der Champions League erreichte – auf dem Weg dahin wurde unter anderem Borussia Dortmund ausgeschaltet. Doch das Endspiel im Berliner Olympiastadion gegen den FC Barcelona ging letztendlich mit 1:3 verloren.


Die teuersten Transfers der Bundesliga

    • 1. Roberto Firmino | 41.000.000 € | Hoffenheim > FC Liverpool
    • 2. Javi Martinez | 40.000.000 € | Bilbao > FC Bayern München
    • 3. Mario Götze | 37.000.000 € | Dortmund > Bayern München
    • 4. Edin Dzeko | 37.000.000 | Wolfsburg > Manchester City
    • 5. Arturo Vidal | 37.000.000 | Juventus Turin > Bayern München

Mit einer kolportierten Ablösesumme von 37 Millionen Euro reiht sich Arturo Vidal in die Top5 der teuersten Transfers der Bundesliga aller Zeiten ein: