Atakan Karazor
VfB Stuttgart
Viel früher als an­gekündigt: VfB äußert sich zum Karazor-Come­back

Fabian Kirschbaum

© imagoimages / Michael Weber

Atakan Karazor hat am vergangenen Wochenende überraschend im Kader des VfB Stuttgart gestanden. Damit aber nicht genug: Der 25-Jährige wurde beim 1:1-Remis gegen RB Leipzig in der Nachspielzeit eingewechselt. Wie es dazu kam, erklärten jetzt VfB-Sportdirektor Sven Mislintat und Cheftrainer Pellegrino Matarazzo.

Karazor war erst in der vergangenen Woche in den Kreis der Mannschaft zurückgekehrt, nachdem er zuvor wochenlang wegen eines Vergewaltigungsvorwurfs auf Ibiza in U-Haft saß. Matarazzo hatte im Vorfeld der Leipzig-Partie erklärt, dass der Defensivakteur noch wochenlang keine Option darstelle. Mislintat nannte sogar Anfang Oktober als realistischen Zeitpunkt für ein Comeback. Jetzt ging aber doch alles ganz schnell.

Der Sportdirektor dazu: „Es ging darum, ihn wieder einzugliedern ins Training. Er hat in den Werten maximal überrascht und war topfit.“ So fit, dass er direkt wieder ein Bestandteil des Kaders sein konnte. Trainer Matarazzo gab außerdem zu, dass er ein bisschen geblufft hatte: „Ich wusste schon vorher, dass er näher dran ist. Ich wollte ein bisschen das Feuer raushalten.“


Als nächster Gegner wartet Aufsteiger Werder Bremen

Sportlich können die Schwaben also wieder auf den Rechtsfuß setzen. Matarazzo: „Er geht Tag für Tag immer mehr auf. Er führt auf seine Art und deswegen war es mir wichtig, ihn schnell wieder im Kader zu haben. Seine Stimme in der Kabine ist wichtig.“

Im Hintergrund laufen aber die Ermittlungen weiter. Die ganze Geschichte ist noch nicht ausgestanden. „Die Rechtslage ist klar. Wenn sich die verändert, werden wir das noch mal kommentieren“, sagte Mislintat. Solange es nicht so weit ist, gilt für Karazor die Unschuldsvermutung.

Am kommenden Wochenende spielt Stuttgart im Rahmen des 2. Spieltags gegen Aufsteiger SV Werder Bremen. Möglich, dass Karazor dann schon mehr Spielminuten sammelt. Eine Option stellt er ja wieder dar.