Seit dem 1. Juli war Bastian Oczipka vereinslos, kurz vor Ende des Transferfensters hat er aber doch noch einen neuen Verein gefunden: Der Linksfuß kam beim 1. FC Union Berlin unter und durfte im Testspiel gegen den SV Lichtenberg (2:0) erstmals in den Farben der Köpenicker ran – auch wenn das ursprünglich nicht so geplant war.
„Er wollte unbedingt 30 Minuten spielen, wir haben es eigentlich nicht so gesehen. Der Spieler hat da vor allem entschieden“, so Trainer Urs Fischer über die Startelfnominierung des 32-Jährigen, der nach der besagten halben Stunde, in der er ein Tor vorbereiten konnte, das Feld für Laurenz Dehl verließ. „Er hatte wirklich Freude, endlich wieder auf dem Platz zu stehen. Ich glaube, dann kannst du dem Spieler auch nicht im Wege stehen.“
Obwohl Oczipka lange nur für sich alleine trainieren konnte, ist er bereits spielfähig. „Er hat sich fitgehalten, und das sehr professionell. Die Daten sprechen für sich“, ist der Coach sowohl einverstanden mit dem Fitnesszustand als auch mit dem Debüt des Routiniers: „Ich bin zufrieden, es hat geklappt, alles ist gut gelaufen.“
Inwiefern Oczipka bereits für das erste Bundesligaspiel nach der Länderspielpause eingeplant ist, bleibt noch abzuwarten. Dann treffen die Köpenicker auf den FC Augsburg.
Puchacz wird Viererkette noch nicht zugetraut
Auf dem Papier wäre eine Verpflichtung Oczipkas jedoch nicht zwingend erforderlich gewesen, haben die Köpenicker mit Niko Gießelmann und Tymoteusz Puchacz schon zwei Linksverteidiger im Kader. Letztgenannter ist erst in diesem Sommer für die für Union stattliche Ablöse von 2,5 Millionen Euro aus Posen gekommen.
„Wir brauchen neben der Zukunft auch die Gegenwart. Dieses Abwägen zwischen Gegenwart und Zukunft ist der Grund, warum wir beispielsweise Bastian Oczipka verpflichtet haben“, meinte Sportdirektor Oliver Ruhnert zur Situation auf der linken Verteidigerseite.
Laut kicker gibt es sowohl bei Gießelmann als auch bei Puchacz Zweifel, ob sie auch in einer Viererkette bestehen können. Beim erst 22-Jährigen Polen haben die Vereinsverantwortlichen in dieser Hinsicht wohl keine schnelle Anpassung erwartet, sodass sie noch mal auf dem Transfermarkt tätig wurden.
Puchacz benötige dem Fachblatt zufolge noch etwas Zeit, um auch in den Systemen flexibel agieren zu können. Ihm gehört aber die Zukunft, wie Ruhnert sagte: Der 22-Jährige bringe alles mit. „Er wird seinen Weg gehen.“ Bleibt abzuwarten, wie schnell der Linksverteidiger sich an den neuen Klub und die Liga gewöhnen wird.