Die Saison 2014/15 steuert auf ihr Ende zu und noch immer gibt es beim FC Bayern München Personalien, die ungeklärt sind. Dabei geht es etwa um Claudio Pizarro oder Mitchell Weiser, deren Verträge im Sommer auslaufen. Doch auch in Bezug auf Bastian Schweinsteiger, dessen Vertrag erst im nächsten Jahr endet, mehren sich die Spekulationen, die die Zukunft des Weltmeisters nicht an der Isar sehen.
Ende April wurde bereits vermeldet, dass einige britische Klubs an dem 30-Jährigen interessiert sind. Der "kicker" konkretisiert dieses Gerücht in seiner heutigen Ausgabe und nennt Manchester United als äußerst aufnahmewilligen Verein. Das Fachblatt beruft sich dabei auf eine sichere englische Quelle. Coach der "Red Devils" ist Louis van Gaal, der Schweinsteiger aus seiner Zeit als Trainer des FC Bayern (2009 bis 2011) bestens kennt.
Zepter unfreiwillig weitergereicht
Ein Grund für die hartnäckige Überzeugung, Schweinsteigers Weg führe künftig weg aus München, ist sein derzeitiger Stellenwert beim Rekordmeister – genauer gesagt: sein Stellenwert bei Pep Guardiola. Der Spanier hat unter den Spielern an der Säbener Straße andere Favoriten, auf die er in erster Linie als Zugpferde setzt. Zum Beispiel seine beiden Landsmänner Xabi Alonso und Thiago Alcántara, die unter seiner Federführung verpflichtet wurden. Des Weiteren schwärmt er unentwegt in den höchsten Tönen von Spielführer Philipp Lahm und stellt den Weltmeisterkapitän zumeist ebenfalls im Mittelfeld auf.
Dabei setzt Guardiola in aller Regel auf Alonso als unangefochtenen Leitwolf auf dem Platz. Eine Rolle, die vor der Amtszeit des Katalanen Schweinsteiger anhaftete: In den Spielzeiten 2011/12 und 2012/13 setzte Coach Jupp Heynckes ihn in 71 von 72 Pflichtspielen im defensiven Mittelfeld ein. Jene Position, auf die ihn in der Saison 2009/10 kein Geringerer als der jetzige "ManU"-Trainer van Gaal dauerhaft versetzte. Womit sich für den 109-fachen Nationalspieler der Kreis schließen könnte.
Karriereendspurt
Schweinsteiger gab als Ausgabe für den Ausklang seiner Laufbahn vor, noch bis 2018 auf höchstem Niveau agieren zu wollen. Da ihm bei amtierenden Deutschen Meister in der nächsten Saison häufiger die Auswechselbank droht – vor allem vor dem Hintergrund, dass Guardiola im Zuge einer möglichen Vertragsverlängerung mehr Einfluss auf die Kadergestaltung einfordert –, würde sich bei Manchester noch einmal die Gelegenheit für eine große Herausforderung ergeben.
Im Hinblick auf die Europameisterschaft 2016 hat der DFB-Kapitän unter seinem niederländischen Förderer durchaus die Aussicht auf eine optimale Wettkampfpraxis, herrscht in Manchester doch offenbar Not auf der defensiven Mittelfeldposition, wenn dort mitunter sogar Juan Mata oder Wayne Rooney einspringen müssen.
Die Initiative für einen Weggang aus München müsste nach Ansicht des "kicker" indes von Schweinsteiger selbst ausgehen, weil der deutsche Ligaprimus eines seiner verdienten Aushängerschilder aller Voraussicht nach nicht abkommandieren wird.