In Leverkusen legt Sportdirektor Jonas Boldt aus eigenem Wunsch sein Amt nieder. Zum 30. Juni 2019 verlässt der 36-Jährige die Werkself. Seit 2003 ist er im Klub tätig, damals startete er als Praktikant. Im Sommer folgte Boldt schließlich als Sportdirektor auf Rudi Völler, der zusammen mit Fernando Carro in der Geschäftsführung die Arbeiten des sich in den Ruhestand verabschiedeten Michael Schade übernahm.
"Ich bin Bayer 04 Leverkusen dankbar, dass ich mich hier über viele Jahre so entwickeln konnte, wie es mir letztlich gelungen ist. Mittlerweile bin ich jedoch an einem Punkt angelangt, an dem ich glaube, dass eine Weiterentwicklung nur durch Veränderung möglich ist", begründet Boldt seine Entscheidung.
"Nach 15 Jahren und wegen meiner besonderen Beziehung zu diesem Klub ist mir dieser Schritt alles andere als leichtgefallen. Aus diesem Grund kann sich jeder bei Bayer 04 auch darauf verlassen, dass ich bis zu meinem Abschied im Sommer weiterhin meine ganze Leidenschaft einbringen werde, um die letzte gemeinsame Saison zu einem erfolgreich Ende zu führen. Ich wünsche Bayer 04 und allen, denen dieser Verein am Herzen liegt, alles Gute für die Zukunft." Ob Boldt nach seinem Abschied bei einem anderen Klub anheuern oder erst eine Pause einlegen wird, teilen die Parteien nicht mit.
"Ich habe mit Jonas viele Jahre sehr eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Zunächst als Chefscout und als mein Assistent sowie nach dem Weggang von Michael Reschke als Kadermanager hat Jonas die Personalpolitik mitgeprägt und großen Anteil an unserer regelmäßigen Präsenz in den europäischen Wettbewerben", lobt Völler. "Nach so vielen Jahren bei Bayer 04 ist sein Wunsch nachvollziehbar, sich unter veränderten Bedingungen neu zu beweisen. Dass wir ihn auf ganz hohem Niveau wiedersehen werden, ist für mich keine Frage."
Boldts Position wird ab dem 1. Dezember Ehrenspielführer Simon Rolfes übernehmen. Seit Sommer ist der ebenfalls 36-Jährige in Leverkusen als "Leiter Jugend und Entwicklung" wieder in den Klub eingebunden. Nach Vereinsangaben wird Boldt seinen Nachfolger bis zu seinem Abschied einarbeiten.
Die Entscheidung zugunsten Rolfes' ist laut Carro "ein klares Bekenntnis zur DNA von Bayer 04. Simon war langjähriger Kapitän der Werkself und ist eine allseits respektierte Identifikationsfigur. Er kennt den Klub wie kaum ein anderer."
Rolfes selbst bezeichnet seine Beförderung als "die Erfüllung eines Traums. Ich habe Bayer 04 so viel zu verdanken und freue mich sehr über die neue Aufgabe. Das mir entgegengebrachte Vertrauen möchte ich rechtfertigen und werde mich mit aller Kraft dafür einsetzen, Bayer 04 langfristig dort zu positionieren, wo nicht nur wir selbst uns sehen: in der Spitzengruppe des deutschen Fußballs, als Stammgast auf europäischer Bühne."