Nach einem Jahr Abstinenz kommt Bayer Leverkusen in dieser Spielzeit wieder in den Genuss Europas. In der Abschlusstabelle der Vorsaison fehlten dem Werksklub unterm Strich lediglich vier Tore für eine Champions-League-Platzierung – letztendlich wurde es aber Platz fünf in der Bundesliga und damit die Qualifikation für die Europa League.
Dort landete man gemeinsam mit Ludogorets Razgrad, AEK Larnaka und FC Zürich in Gruppe A. Mit dem erstgenannten Kontrahenten bekam es die Truppe von Trainer Heiko Herrlich am Donnerstagabend zu tun, gespielt wurde bei den Bulgaren.
Bayer, im deutschen Oberhaus noch ohne Punkte, gelang die Trendwende, die Mannschaft bewies dabei große Moral. Durch Tore von Kai Havertz – mit einem Doppelpack – und Neuzugang Isaac Kiese Thelin drehte man einen 0:2-Rückstand noch in ein 3:2.
Das Spiel nahm zunächst einmal einen bitteren Verlauf für Leverkusen. Die Rheinländer waren das aktivere Team und traten wesentlich gefährlicher auf, die Tore erzielten jedoch die Gastgeber.
Den Anfang machte Claudiu Keseru (8. Minute), der einen Freistoß über den Umweg des Innenpfostens im Netz unterbrachte. Nach einer halben Stunde erhöhte Marcelinho (31.) auf 2:0, er musste eine Hereinhabe von Wanderson nur noch über die Linie bugsieren.
Bayer schlug zurück, besser gesagt Havertz. Das spielfreudige Nachwuchsjuwel der Werkself verpasste erst die umgehende Antwort, als eine Direktabnahme nach Bender-Zuspiel am Tor vorbeiflog (33.), um fünf Minuten später mit mehr Zielwasser ausgestattet die Kugel aus 20 Metern Entfernung per Flachschuss im Gehäuse unterzubringen (38.). Halbzeitstand aus Sicht der Deutschen: 1:2.
Der Anschluss reichte den Gästen natürlich nicht, davon zeugten nicht zuletzt drei Eckstöße innerhalb der ersten drei Minuten in Durchgang zwei. Das Anlaufen der Leverkusener war aber vorerst nicht von Erfolg gekrönt.
Neuzugang Kiese Thelin (63.) mit seinem ersten Pflichtspieltreffer war es dann, der den verdienten Ausgleich bescherte. Er trat als Abstauber in Szene, nachdem Razgrad-Keeper Renan eine Hereingabe von Brandt abprallen ließ.
Der rheinländische Bundesligist nahm sich keine Pause und ging hier erstmals in Führung. Abermals trug sich Havertz (69.) in die Torschützenliste ein und veredelte damit seinen super Auftritt. Mit dem vermeintlich schwächeren, dem rechten Fuß schlenzte der 19-Jährige den Ball von der Strafraumgrenze in die Maschen.
Jetzt war Ludogorets um ein Lebenszeichen bemüht und sorgte noch einmal für einen Schreckmoment aufseiten der Gäste. Nedyalkov (76.) zielte aber zu genau und köpfte das Leder nach Ecke an den Pfosten. Den Hausherren ging in der Schlussphase die Kraft aus und Bayer brachte das 3:2 ins Ziel.