Benedikt Höwedes
1. Bundesliga
Weltmeister Höwedes beendet seine Karriere

Kristian Dordevic

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Benedikt Höwedes, vielfacher Bundesliga- und Nationalspieler, hängt seine Schuhe an den Nagel. In einem Gespräch mit dem "Spiegel" schildert der 32-Jährige seine Beweggründe für das Karriereende.

"Ein schwerer Schritt", räumt er ein, "ich habe bis zuletzt gern Fußball gespielt." In vollen Stadion aufzulaufen, pushe ihn nach wie vor. "Da waren die Corona-Zeiten mit den Geisterspielen vielleicht ein Wink mit dem Zaunpfahl", schmunzelt der Innenverteidiger.

Bis Ende Juni spielte Höwedes für Lokomotiv Moskau und lebte entsprechend in Russland. Wodurch er in den letzten Monaten auf eminent Wichtiges verzichten musste:

"Ich war vor Kurzem mit meiner Frau und meinem Kind mit einem Campingbus in Südfrankreich unterwegs. Da habe ich gemerkt, wie krass es mich erfüllt hat, meinen Sohn hautnah zu erleben. Da wurde Fußball plötzlich so unwichtig für mich." Von seinem nun 21 Monate alten Sohn habe er in seiner Moskauer Zeit nicht viel gehabt, "darunter habe ich als Familienmensch sehr gelitten."


"Ich wollte mich nicht mehr abhängig machen von den Entscheidungen anderer"

Höwedes' Karriere war allen voran geprägt von seiner langen Zeit auf Schalke (2001 bis 2017) mit insgesamt 335 Pflichtspielen für die Profis (23 Tore – 13 Vorlagen) und vom Gewinn der Weltmeisterschaft 2014, bei der er alle Spiele über die volle Distanz bestritt – als linker Außenverteidiger!

Seinen krisengebeulten Schalkern noch mal zur Hilfe zu eilen, war durchaus ein Gedanke, wie er auf Nachfrage bestätigt. Auch einige Anfragen von in- und ausländischen Vereinen habe es gegeben. Aber: "Ich wollte mich nicht mehr abhängig machen von den Entscheidungen anderer. Ich wollte jetzt einen Schlussstrich ziehen."