Eine Menge deutet darauf hin, dass Benedikt Höwedes den FC Schalke 04 nach 16 Jahren Vereinszugehörigkeit – und ohne eine einzige Einsatzminute in dieser Saison – in Richtung Juventus Turin verlässt.
Bei "Sky Sport News HD" äußerte sich am Montagabend Berater Volker Struth als Gast der Sendung "Sky90" zum Fall seines Mandanten und gab weitere Einblicke. "Ich gehe davon aus, dass das funktioniert", erklärte er auf Nachfrage, "wir sind uns mit Juventus Turin einig, also die Spielerseite und der eventuell aufnehmende Klub wären sich einig".
Und die beiden Vereine seien in Kontakt, um eben auszuloten, ob es einen gemeinsamen Nenner gibt. Noch während die Sendung lief, wurde Moderator Patrick Wasserziehr sodann die Information zugespielt, dass Schalke das nachgebesserte Angebot aus Italien akzeptiert habe – eine erste Offerte war zuvor auf Ablehnung gestoßen.
Es war die italienische Zeitung "Tuttosport", die den Durchbruch in den Verhandlungen gestern vermeldete. Demnach sei eine Einigung über ein Leihgeschäft erzielt worden, für das der Revierklub eine Gebühr von zwei Millionen Euro erhalte.
Anschließend bestehe die Möglichkeit einer Weiterverpflichtung für acht Millionen Euro, wobei sich diese Klausel unter bestimmten Bedingungen – es geht wahrscheinlich um die Anzahl an Einsätzen – zu einer Kaufpflicht wandeln könnte. Heute oder Mittwoch sollte Höwedes in Turin eintreffen, wie es weiter heißt.
Die "Gazzetta dello Sport" wartete am Dienstagmorgen im Übrigen mit etwas abweichenden Zahlen auf: Als Gebühr würden demzufolge vier Millionen Euro fällig, für die Weiterverpflichtung des in Gelsenkirchen bis 2020 gebundenen Weltmeisters zusätzliche elf Millionen. Wobei davon ausgegangen werden könne, dass Höwedes die Konditionen für die Umwandlung zur Kaufpflicht erfüllen werde. Dem Blatt zufolge sei der Medizincheck für morgen Vormittag anberaumt.
Von einem noch höheren Volumen berichtet die "Bild" Demnach würde der Bundesligist zusätzlich zur Gebühr (4 Millionen Euro) für den anschließenden Verkauf 14 Millionen Euro einstreichen. Außerdem seien mögliche Bonuszahlungen bis zu zwei Millionen Euro festgeschrieben worden, die vom Juve-Erfolg abhängig sind. In der Summe könnten die Knappen folglich 20 Millionen Euro kassieren.
Schalke-Sportvorstand nimmt der Angelehenheit am Dienstagnachmittag indes wieder etwas den Wind aus den Segeln. Grundsätzlich sage er nichts zu Vertragsverhandlungen, aber "was ich sagen kann, ist, dass es bislang keine Einigung gibt", so der Manager laut "dpa".
Spielerberater Struth ließ bei der gestrigen Gesprächsrunde im Übrigen durchblicken, dass sich auch ein Verein aus England wegen Höwedes gemeldet habe. Aber "nicht so ein attraktiver Verein, dass Benni vielleicht drauf anspringen würde", so der Agent weiter.