Das hatte sich Benjamin Henrichs alles ganz anders vorgestellt. Im Frühjahr zog RB Leipzig die Kaufoption für die damalige Leihgabe aus Monaco. Stolze 15 Millionen Euro wurden von den Sachsen ins Fürstentum überwiesen. Doch die vom Rechtsverteidiger gewünschte Spielzeit bleibt aus.
In der Champions League durfte Henrichs am vergangenen Dienstag schließlich immerhin für ein paar Minuten gegen den FC Paris Saint-Germain (2:3) spielen. Diese Kurzeinsätze reichen dem ambitionierten 24-Jährigen aber bei Weitem nicht aus. „Es ist eine sehr schwere Situation und nicht das, was ich mir vorgestellt habe“, stellte er in einem Interview mit dem kicker klar.
„Die Realität ist, dass ich hart an mir arbeite und gut trainiere, das bestätigt mir auch der Trainer“, so Henrichs, der auch nach dem Testspiel gegen Breslau (1:2), bei dem ihm ein Assist gelang, „ein gutes Feedback“ von Marsch erhalten habe. „Deshalb weiß ich, dass ich mir nichts vorwerfen kann, und dass ich alles gebe. Ich warte einfach auf den Moment, in dem ich meine Chance kriege.“
Henrichs „brennt darauf“, zu zeigen, was in ihm steckt
Dass Henrichs ein guter Spieler sein kann, hat der dreifache deutsche Nationalspieler bereits in Monaco oder auch zu seiner Zeit in Leverkusen bewiesen. „Ich bin bereit und brenne darauf zu zeigen, was in mir steckt.“ Zu Beginn der aktuellen Saison hatte er aber auch mit einer Knieverletzung zu kämpfen.
Für den Verteidiger wäre eine Chance von Beginn an „gefühlt wie ein Debüt“, so Henrichs, der sich trotz allem „voll und ganz mit dem Gesamtpaket Leipzig identifizieren“ kann und bei seinem derzeitigen Verein „eigentlich glücklich“ ist. „Aber“, ergänzte Henrichs, „man muss sich überlegen, wie es weitergeht. Ich will nicht wechseln, aber ich will Fußball spielen.“
Henrichs weiß nicht, wo Marsch ihn einplant
Insgesamt scheint es für den ehemaligen Monegassen eine schwierige Situation zu sein. Auf die Frage, auf welcher Position ihn sein Übungsleiter sieht, entgegnete Henrichs: „Das ist eine gute Frage. Ich weiß nicht genau, wo der Trainer mich am stärksten sieht. Ich selber sehe mich auf der Sechs oder rechts am stärksten, aber das muss der Trainer entscheiden.“
Große Ansprüche würde der Rechtsfuß für mehr Einsätze nicht stellen. „Ich spiele, ohne zu meckern da, wo er mich aufstellt.“