Benjamin Pavard
1. Bundesliga
Erkundigte sich ein Bun­desli­gat­rio?

Kristian Dordevic

© imago images

Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke ist, sicherlich wie eine Vielzahl anderer Branchenkenner, felsenfest davon überzeugt, dass Benjamin Pavard eines Tages bei einem internationalen Topklub unterkommen wird. Das soll aber frühestens in einem Jahr passieren, diesen Sommer will er den französischen WM-Teilnehmer möglichst dabehalten.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass der Manager Gesprächsbereitschaft hinsichtlich eines Geschäfts zur Saison 2019/20 signalisiert hat, bringen sich dem Vernehmen nach schon Interessenten in Position. Und zwar aus der Bundesliga: Nach einem Bericht der "L'Équipe" haben Borussia Dortmund, RB Leipzig und insbesondere Bayern München Erkundigungen bezüglich der Situation des Verteidigers eingeholt.

Der deutsche Rekordmeister sei dabei im Umfeld des Spielers beziehungsweise bei dessen Verwandtschaft vorstellig geworden, um sich zu informieren, und habe Pavard auch diverse Male genauer unter die Lupe genommen, jüngst auch bei der WM. Während der 22-Jährige bei der Équipe Tricolore bislang ausschließlich als Rechtsverteidiger auflief, soll Bayern ihn als Verstärkung für die zentrale Position im Sinn haben.


Gibt der VfB bei unmoralischem Angebot nach?

VfB-Sportchef Reschke bekräftige erst Ende Juni noch einmal, dass es für den Franzosen keine Schmerzgrenze gebe und der Klub die sportlichen Ziele in der anstehenden Saison mit dem flexibel einsetzbaren Verteidiger erreichen wolle. Zuletzt beteuerte er etwa, dass auch eine Offerte von 50 Millionen Euro nicht ausreichen würde.

Der "L'Équipe" zufolge vermag ein unmoralisches Angebot für Pavard, an dem man auch in England Gefallen gefunden habe, die Vereinsverantwortlichen doch umzustimmen.

Dem Spieler wird derweil nachgesagt, es nicht auf ein Kräftemessen mit seinem Klub ankommen lassen zu wollen, da er schließlich bewusst bis 2021 verlängert habe, um noch ein Jahr zu bleiben. "Benjamin ist nie in einen Streit mit Lille [Pavards Ex-Klub, Anm. d. Red.] geraten, genau so wenig wird das mit Stuttgart der Fall sein", wird ein Angehöriger zitiert.

Jedoch soll das Abwehrjuwel beim VfB die Namen von zwei, drei Teams hinterlegt haben, deren Anliegen man sich anhören möge, sofern einer von ihnen irgendwann auf der Matte steht.

Nach Einschätzung eines renommierten, aber nicht genannten deutschen Beraters sei der Marktwert des Nationalspielers (25 bis 30 Millionen Euro) im Verlauf der Weltmeisterschaft dahingehend angestiegen, dass im Transferfall ein Ablösevolumen von 40 Millionen Euro zuzüglich Weiterverkaufsbeteiligung erzielt werden könne; sollten zwei große um Pavard konkurrieren, erwarte er gar einen Sockelbetrag von 50 Millionen Euro.

Derweil bekräftigt auch die "RevierSport", dass der BVB zuletzt an Pavard interessiert gewesen sei. Das Thema habe sich mit der Verpflichtung von Abdou Diallo indes erledigt, obendrein wäre den Westfalen ein Transfer des Stuttgarters angesichts der überzeugenden WM-Darbietungen mittlerweile zu teuer.