Seit in den Medien berichtet wird, dass ein Wechsel von Benjamin Pavard zum FC Bayern München im nächsten Sommer abgemachte Sache ist – was bis heute der Fall ist –, wird im Grunde auch darüber spekuliert, ob es zu einem vorgezogenen Wechsel kommt. So stand schon vor dieser Spielzeit im Raum, dass sich der Profi vom VfB Stuttgart sofort in Richtung Säbener Straße verabschieden könnte. Dazu kam es bekanntlich nicht. Und nunmehr war auch ein Transfer in der Winterpause im Gespräch. Für Michael Reschke ist das aber ebenso kein Thema.
"Es gibt keinerlei Überlegungen, Benji schon in der Winterpause abzugeben", gab der Sportvorstand der Schwaben dieser Tage auf Nachfrage der "Stuttgarter Nachrichten" zu Protokoll.
Auf die Personalie angesprochen wurde gestern auch Bayern-Coach Niko Kovac. "Ich bleibe dabei, das ist ein sehr, sehr guter Spieler, der wirklich sehr hohe Qualitäten hat. Aber wir haben im Moment drei Innenverteidiger und ich denke, es macht keinen Sinn, noch einen vierten und einen fünften und einen sechsten zu holen", hielt er den Gerüchten entgegen, "von daher glaube ich nicht, dass sich da jetzt etwas ändern wird zum Winter hin."
Bezogen auf Ausführungen des Trainers könnte man natürlich einwerfen, dass Pavard in der Defensive flexibel einsetzbar ist und auch – wie es bei der französischen Nationalmannschaft der Fall ist – als Rechtsverteidiger spielen kann. Gerade auf den Außenpositionen ist der deutsche Rekordmeister personell recht dünn aufgestellt, zumal sich Joshua Kimmich derzeit für einen Platz im defensiven Mittelfeld bewirbt.
Forciert Neapel die Bemühungen?
"Sky" berichtete unlängst, dass Pavard beim Tabellensechszehnten aus Stuttgart unzufrieden sei und einen Wechsel zur Rückrunde wünsche. Er wolle jedoch in der Bundesliga bleiben, mit dem Wunschziel Bayern München. Nach Informationen des Senders sei vor einem Monat der letzte Kontakt zwischen dem Spielerberater und FCB-Sportdirektor Hasan Salihamidzic erfolgt.
Zugleich heißt es, dass der SSC Neapel in den zurückliegenden Tagen seine Bemühungen um den aktuell verletzten 22-Jährigen intensiviert habe. Großes Interesse wird außerdem weiterhin Borussia Dortmund nachgesagt.
Hoeneß: Wechsel ist nicht in trockenen Tüchern
Die "Süddeutsche" hatte im November noch bekräftigt, dass es bereits während der Weltmeisterschaft in Russland Verhandlungen zwischen Bayern und der Spielerseite gegeben habe. Pavard selbst beteuerte Anfang dieses Monats jedoch: "Es war sogar für meine Eltern schwer, mich während der WM zu kontaktieren. Wie soll es da jemand von Bayern zu mir geschafft haben? Ich habe niemanden getroffen und nichts unterschrieben."
Im Dezember äußerte sich auch Münchens Präsident Uli Hoeneß zur Personalie und stellte klar, dass die Verpflichtung des Franzosen nicht eingetütet ist. "Wenn der Wechsel in trockenen Tüchern wäre, würde ich es hier jetzt bekannt geben", erklärte er im Rahmen einer Podiumsdiskussion der "Stuttgarter Nachrichten", "es ist natürlich ein Spieler, der uns interessiert. Momentan ist aber keine Transferperiode und das Thema nicht aktuell." Des Weiteren rechnete er nicht damit, dass sich im Winter in dieser Angelegenheit irgendetwas tut.
Dass ein Wechsel zur Saison 2019/20 nicht verbindlich in trockenen Tüchern ist, kann sich mitunter aber auch aus dem Umstand ergeben, dass die kolportierte Ausstiegsklausel in Pavards bis 2021 datiertem Vertrag (35 Millionen Euro) zumindest theoretisch noch gegenstandslos werden könnte – dem Vernehmen nach wird die Klausel hinfällig, sofern Stuttgart die Champions League erreicht.