So unentbehrlich wie jetzt war Angreifer Mario Gómez beim VfL Wolfsburg in dieser Saison noch nie. Seit dem Amtsantritt von Trainer Andries Jonker trifft der Nationalstürmer am laufenden Band, erzielte in den vergangenen vier Spielen sechs Tore, nicht zuletzt dank seines lupenreinen Hattricks in weniger als sieben Minuten im Spiel gegen Bayer Leverkusen (3:3). Somit herrschen hinsichtlich der Hierarchie im Sturmzentrum klare Verhältnisse, vor allem zum Nachteil des von Real Madrid ausgeliehenen Borja Mayoral.
"Borja nimmt eine sehr gute Entwicklung", konstatierte VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe noch vor Beginn der Rückrunde, "wir werden mit Real reden und seine Situation analysieren", sprich: Gespräche über eine Verlängerung der bis Saisonende angelegten Leihe führen. Von da an gingen die Einsatzzeiten des 19-jährigen Spaniers aber allmählich in den Keller, unter Jonker bringt er es gar nur auf gut 15 Minuten.
Was dem Stammklub aus Madrid offenbar gar nicht gefällt. Laut einem Bericht der spanischen "as" traf sich eine Delegation der Wölfe letzte Woche mit Vertretern der Königlichen, um über Mayoral zu verhandeln. Real soll über das Anliegen des Bundesligisten, Mayoral über Sommer hinaus halten zu wollen, mit Blick auf die maue Saisonbilanz des U21-Nationalspielers (392 Einsatzminuten) verwundert gewesen sein.
Im Zuge der Gespräche habe der Hauptstadtklub sodann seine Unzufriedenheit über diesen Umstand zum Ausdruck gebracht. Anfänglich habe man Verständnis gezeigt, da sich der Spieler erst an das neue Umfeld und die neue Liga gewöhnen müsse, die Verdrossenheit über die Nebenrolle im Team der Niedersachsen sei im weiteren Verlauf der Saison aber stetig gewachsen.
Eine Entscheidung der Madrilenen, wie es mit Mayoral nach dieser Saison weitergeht, soll der "as" zufolge aber erst nach der U21-Europameisterschaft fallen, die in der zweiten Juni-Hälfte in Polen ausgetragen wird.