Sportlich geht es für Borussia Dortmund im letzten Gruppenspiel der Champions League mehr oder weniger nur noch um die redensartliche Goldene Ananas. Nach außen hin wertet der Verein die Partie gegen Beşiktaş JK gewiss nicht derart ab, Coach Marco Rose bezeichnete sie im Vorgespräch gar als wichtig. In jedem Fall wichtig wird am Dienstagabend ein Aspekt, der gar nicht primär etwas mit dem Spiel an sich zu tun hat: die Belastungssteuerung.
Dortmund kann in der Königsklasse nicht mehr die nächste Runde erreichen, vom jetzigen Gegner aus Istanbul aber auch nicht von Platz drei verdrängt werden. Es geht nach dem Jahreswechsel sicher in der Europa League weiter. Für Rose und den BVB also die Gelegenheit, Spielern zu benötigten Verschnaufpausen zu verhelfen.
Dass das passieren wird, deutete der Coach am Montag an. „Es gibt natürlich ein paar Spieler, bei denen wir die Belastungssteuerung nach Verletzungspausen regulieren müssen.“ Was nicht zwingend bedeuten muss, dass die Betroffenen gar keine Minuten bekommen.
Einsatz von Hummels „vielleicht in seinem Sinne“
Ein Kandidat, auf den Rose angesprochen wurde, ist Mats Hummels. Er beißt sich bereits die ganze Saison (und länger) mit einer Patellasehnenproblematik durch. Eine Pause täte ihm sicherlich gut.
Andererseits wird anscheinend abgewogen, ob es nach Hummels‘ missglücktem Auftritt gegen Bayern (2:3) nicht angebracht wäre, ihn das Spiel mit dem nächsten Einsatz schnell abhaken zu lassen. Rose: „Ich muss einfach mit ihm sprechen, ob es vielleicht in seinem Sinne ist, morgen direkt wieder auf den Platz zu gehen und daran zu arbeiten, dass wir die Dinge besser machen.“
Fall Haaland für Rose „relativ klar“
Klarer sind hingegen andere Fälle im Team. Akteure, die zuletzt Verletzungspausen hatten. Erling Haaland etwa, der mit einer Muskelverletzung über einen Monat raus war. Überraschend war er rechtzeitig vorm Topduell mit Bayern zurück und gegen den Meister bereit für die Startelf.
Mit gut 80 Minuten Einsatzzeit spielte er sogar länger als geplant. Das wird gegen Beşiktaş anders sein „Es ist eigentlich relativ klar, dass wir Erling morgen nicht lange in dieses Spiel reinjagen können“, betonte Rose.
Vorsicht bei Dahoud, Guerreiro, Schulz und Wolf – Startelfgarantie für Witsel und Malen
Die Personalie Emre Can „erledigt sich von alleine“, der Defensivakteur ist gesperrt. Das Thema Pause stellt sich obendrein bei Mahmoud Dahoud, Raphaël Guerreiro, Nico Schulz und Marius Wolf. „Eine Menge Spieler, bei denen wir wissen, dass das nicht über 90 Minuten geht“, so die grobe Gemengelage.
Trotzdem soll letztlich eine gute Mannschaft auf dem Feld stehen. Rose geht es darum, eine „gute Mischung“ zu finden, was das Verteilen der Belastung betrifft.
Zwei Dortmundern, die im Ligagipfel am Samstag nicht von Beginn an gespielt haben, stellte er unterdessen Startelfgarantien aus: Axel Witsel und Donyell Malen werden „natürlich“ starten.
Läuft alles nach Plan, könnte die Borussia anschließend mit verhältnismäßigen guten (Fitness-)Voraussetzungen ins kommende Bundesliga-Wochenende gehen. Dann kommt es zum Revierderby mit dem VfL Bochum (Samstag, 15:30 Uhr).