Borussia Dortmund
1. Bundesliga
Şahin über Doppelsechs, Rotation und Emre Can

Robin Meise

© imagoimages / Nico Herbertz

Borussia Dortmund hat momentan gleich mehrere Ausfälle zu beklagen, wodurch das Thema Rotation im Zuge der Englischen Wochen gezwungenermaßen etwas in den Hintergrund rückt. Keine personellen Probleme bereitet dem BVB immerhin das zentrale Mittelfeld: Hier gibt es einen Vierkampf um zwei Positionen!

Im Champions-League-Duell mit Real Madrid, das auch durch eine taktische Umstellung nach 2:0-Führung im zweiten Spielabschnitt noch mit 2:5 verloren wurde, erhielten Marcel Sabitzer und Felix Nmecha als Pärchen das Vertrauen in der Startelf.

„Sabi und Felix haben es sehr, sehr gut gemacht in Madrid. Trotzdem werden wir mindestens bis zur Länderspielpause jeden Einzelnen brauchen. Da haben wir vier sehr gute Spieler plus Wätjen, der eigentlich auch auf seine Chance wartet“, erklärte Trainer Nuri Şahin auf der Pressekonferenz am Freitag, der Pascal Groß und Emre Can als weitere Alternativen für diese Positionen in der Hinterhand hat.

In den übrigen Mannschaftsteilen sieht es anders aus als im Mittelfeldzentrum. Niklas Süle, Yan Couto, Giovanni Reyna, Karim Adeyemi und Julien Duranville stehen derzeit nicht zur Verfügung. „Ich habe im Moment 13 erfahrene Spieler. Dazu noch unsere jungen Spieler, die dabei sind. Viel rotieren kann ich aktuell leider nicht“, beteuerte der Coach. „Wenn alle Verletzten zur Verfügung stehen würden, könnte man darüber reden.“


Kritik an BVB-Kapitän: Şahin schützt Emre Can

Keine besonders gute Figur gab in den vergangenen Wochen Emre Can ab. Der Mannschaftskapitän strahlte des Öfteren Unsicherheiten im Defensivverhalten aus und stand daher vermehrt in der Kritik. Wie er damit umgeht, erklärte sein Trainer.

„Er ist erfahren genug und hat bis hierhin eine tolle Karriere gehabt. Er ist unser Kapitän und ich erlebe ihn eigentlich ruhig“, gab Şahin zu Protokoll. „Trotzdem glaube ich schon, dass das etwas mit einem Menschen macht. Wenn man, egal was man macht, negativ bewertet wird.“

Generell geht der allgemeine Tenor Şahin zufolge zu sehr in eine Richtung. „Bei Emre habe ich im Moment das Gefühl, dass es bei ihm keine rein sportliche Bewertung ist. Dass er besser spielen und besser verteidigen kann, weiß er und ich auch. Ich habe aber das Gefühl, dass es bei ihm leider extreme Schwarzmalerei ist.“ Das wolle der Coach so auch nicht einfach hinnehmen.

„Ich lasse nicht irgendeinen Spieler von mir vor den Zug werfen oder für irgendwas verantwortlich machen“, stellte der 36-Jährige klar. „Wenn man einen Verantwortlichen sucht, dann bin ich das als Trainer. Das lasse ich bei keinem Spieler zu, da gehe ich für meine Jungs durchs Feuer.“