Borussia Mönchengladbach
1. Bundesliga
Hütter zur Situation im Zentrum: „Wichtig, Alternativen zu haben“

Kristian Dordevic

© imagoimages / Ulrich Hufnagel

Statt anstelle von Denis Zakaria aufzulaufen, hat Manu Koné sein Bundesligadebüt an dessen Seite gegeben. Der ursprüngliche Gedanke sah vor, dass der 20-jährige Franzose Nachfolger des Schweizers wird, der im Sommer als Wechselkandidat bei Borussia Mönchengladbach gehandelt wurde. Ein Abschied blieb aus. Jetzt legte das Duo einen starken Auftritt gegen Borussia Dortmund hin.

Was die durchaus brisante Frage aufwirft: Handelte es sich um eine Entscheidung für das eine Spiel oder um eine mit allgemeingültigem Charakter?

Immerhin verschlug es mit Florian Neuhaus einen bislang unangefochtenen Stammspieler auf die Bank. Auch Christoph Kramer wurde bereits zwei Spiele vorher von Zakaria verdrängt, kam gegen den BVB im Gegensatz zu Neuhaus aber zu einer Einwechslung.

Mit dem Thema wurde Fohlen-Coach Adi Hütter nun konfrontiert. Eine klare Festlegung auf eine Besetzung im Zentrum blieb aus, nachvollziehbarerweise.


Koné erntet Lob für Bundesliga-Debüt gegen den BVB

„Grundsätzlich haben Zakaria und Koné nicht nur körperlich dagegengehalten, sondern sie haben spielerisch phasenweise genauso überzeugt“, hielt der Österreicher zunächst mal fest, dass die zuletzt gewählte Kombination mehr zu bieten hat als nur Physis. Bezüglich Koné hob er (lobend) den Umstand heraus, dass es sich um den allerersten Auftritt in der Bundesliga handelte.

Die zwei Gladbach-Profis bildeten zuletzt mit Jonas Hofmann ein „sehr gutes Trio“ im Mittelfeld, so Hütters Urteil am vergangenen Wochenende. Die Positionswechsel hätten ihm gut gefallen, wobei er Breel Embolo mit ins Boot nahm, der „die Bälle behauptet hat“.


Neuhaus zuletzt mit unglücklichen Auftritten

Was den Konkurrenzkampf im Zentrum betrifft, will Hütter seine Spieler nicht „vergleichen“. Für das Dortmund-Spiel habe die Besetzung dem Team sicherlich gutgetan, sagte er am Donnerstag, aber „es hätte mit Flo Neuhaus genauso funktionieren können“.

Dessen ungeachtet gilt der deutsche Nationalspieler momentan gewiss als Leidtragender der Maßnahme. Der kicker etwa sieht dessen Stammplatzgarantie (ebenso wie die von Kramer) als aufgelöst.

Und Hütter hatte kürzlich angemerkt, dass es für Neuhaus zuletzt keineswegs wie geschmiert lief: „Flo probiert und kämpft, hat aber natürlich schon besser gespielt. Aber auch das gehört im Fußball mal dazu, dass es nicht immer perfekt läuft.“


„Was die Zukunft bringt, werden wir sehen“

Wie die Entscheidung am Wochenende oder darüber hinaus ausfällt, darüber hüllt der Fußballlehrer wenig überraschend den Mantel des Schweigens. Die Karten wurden jedoch neu gemischt. „Was die Zukunft bringt, werden wir sehen. Wichtig ist, dass wir Alternativen haben.“

Gladbach hat Samstag das nächste Duell mit einem Champions-League-Klub vor der Brust. Beim VfL Wolfsburg, wo Coach Mark van Bommel stärker auf das Spiel mit Ball setzen will als Vorgänger Oliver Glasner, soll nicht nur an den Erfolg der Vorwoche angeknüpft werden. Es gilt zudem, die Auswärtsschwäche der bisherigen Saison abzustellen: In den ersten drei Gastpartien blieben die Fohlen ohne Punkte.