In den vergangenen Jahren verdiente sich Carlos Zambrano den Ruf als einer der unangenehmsten Verteidiger in der Bundesliga. Sein vermeintlich durch Nickligkeiten geprägtes Spiel brachte Gegenspieler häufig auf die Palme, sorgte allerdings im Nachhinein manches Mal für Diskussionen, die letztendlich auch negativ auf Eintracht Frankfurt zurückgefallen sind. In 123 Bundesliga-Spielen sammelte der Peruaner 46 Gelbe und eine Gelb-Rote Karte.
Die laufende Saison zeigt ein verändertes Bild. Beging Zambrano in der vergangenen Spielzeit alle 44 Minuten ein Foul, sind es aktuell nur noch alle 54 Minuten. Überhaupt weist der 26-Jährige mit 16 Foulspielen einen verhältnismäßig niedrigen Wert auf (ligaweit Platz 70).
"Armin [Veh, Anm. d. Red.] hat da auf ihn eingewirkt", verriet Sportdirektor Bruno Hübner gegenüber der "BILD"-Zeitung. Der Coach machte seinem Abwehrchef klar, dass der Zoff zum Teil als Angriffsfläche genutzt wurde, um Stimmung gegen die Hessen zu machen. "Carlos hat aus der Vergangenheit gelernt und sich sehr positiv entwickelt", so Hübner weiter.
Die Kehrseite der Medaille: Das negative Image von Zambrano führte dazu, dass auch er selbst systematisch angegangen wurde, um eine entsprechende Reaktion hervorzulocken. Derzeit ist der Verteidiger wieder der meist gefoulte Spieler in Frankfurt (27 Fouls).
Hier ist Hübner zufolge ebenfalls Bewegung in die Sache gekommen. "Die Schiedsrichter pfeifen nicht mehr so kleinlich bei ihm", als Folge werde der Nationalspieler mittlerweile "weniger von den gegnerischen Stürmern provoziert."