Carlos Zambrano
1. Bundesliga
Verzockt er sich in Frankfurt?

Kristian Dordevic

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Die Saison 2014/15 steuert langsam aber sicher ihrem Ende entgegen und mit ihr auch die Vertragslaufzeit von Eintracht Frankfurts Innenverteidiger Carlos Zambrano. Seit Monaten zieht sich der Poker um ein neues Arbeitspapier hin. Die Hessen streckten sich dem Vernehmen nach finanziell bis an die Schmerzgrenze, aber noch immer gibt es keinen Fortschritt zu vermelden. Der Mann mit der Rückennummer 5 ist der letzte Stammspieler in der Main-Metropole, der nicht über ein langfristiges Arbeitspapier verfügt.

Eine Nachbesserung des Angebots ist nicht mehr geplant. Vielleicht auch, weil der Peruaner zuletzt in seinen Leistungen stagnierte. Zu allem Überfluss fällt er momentan erneut verletzungsbedingt (Muskelfaserriss) aus. Der lange Zeit als Hoffnungsträger geltende Abwehrspieler verpasste – vor allem aufgrund eines Außenbandrisses im Knie – bereits in der Hinrunde elf Partien seines Klubs. Dass sich die Eintracht-Defensive in der Rückrunde auch unter seiner Beteiligung nicht stabilisierte – Frankfurt stellt neben Bremen die schlechteste Abwehr der Liga –, könnte sich nun als Bumerang für den zögernden Zambrano erweisen.


Status des Unersetzbaren verspielt

Der 25-Jährige ließ bis heute ein klares Bekenntnis zum Verein vermissen, von einer Unterzeichnung des im Winter vorgelegten Angebots mit einem Spitzenverdienst von bis zu drei Millionen Euro jährlich ganz zu schweigen. Die SGE-Führungsriege um den Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Bruno Hübner macht (sich) jedenfalls in der Causa Zambrano mittlerweile keinen Druck mehr. "Wir bemühen uns weiterhin", versichert Bruchhagen zwar, "haben aber Geduld." Zudem schaut sich Frankfurt nach Alternativen um.

Derweil verringert sich die Liste potenziell neuer Arbeitgeber definitiv um einen Kandidaten: Borussia Mönchengladbach ist zwar Angaben der "Sport Bild" zufolge noch auf der Suche nach einem Top-Innenverteidiger, jedoch weiterhin nicht am ablösefreien Eintracht-Verteidiger interessiert: "Wenn man sieht, wie häufig er foul spielt und was wir uns auf dieser Position für einen Spieler wünschen, passt das nicht zusammen", sagt Fohlen-Manager Max Eberl mit wenig dezentem Verweis auf Zambranos Image als Raubein.

In der Vergangenheit wurden mit dem peruanischen Nationalspieler schon Vereine wie der AC Mailand, FC Chelsea, FC Sevilla und Bayer Leverkusen in Verbindung gebracht. Zumindest letztgenannter Klub hat nach den jüngsten Vorfällen eine Planstelle in der Abwehr zu besetzen.