Seit einigen Wochen wirft die Vertragslage zwischen Carlos Zambrano und Eintracht Frankfurt viele Fragen auf. Die angestrebte Verlängerung erwies sich aufgrund der Involvierung einer Schweizer Investorengruppe ("Speed") als äußerst kompliziert, Ende Juni lief der Kontrakt des 26-Jährigen in der Main-Metropole formal aus. In der Folge sprach man seitens der Eintracht von einer Vereinbarung oder einer Win-win-Situation, Klarheit konnte demgegenüber nicht geschaffen werden.
In der heutigen Ausgabe wartet die "Sport Bild" diesbezüglich mit neuen Details auf. Kurz und knapp kann die undurchsichtige Lage folgendermaßen zusammengefasst werden: Wenngleich Zambrano zwischenzeitlich ablösefrei war, kostet er die SGE womöglich dennoch eine Ablöse; auf der anderen Seite könnte der Peruaner trotz einer getätigten Unterschrift den Klub noch in diesem Sommer verlassen.
Vorübergehender Einjahresvertrag mit Haken
Mit Ablauf des Vertrags in Frankfurt war Zambrano nicht nur ablösefrei, auch die Beteiligung mit "Speed" (hält 40 Prozent an den Transferrechten) fand grundsätzlich ein Ende. Letzteres gilt jedoch offenbar nicht, wenn der Innenverteidiger in Frankfurt verlängert, da in diesem Fall trotz des neuen FIFA-Verbots der Drittbeteiligungen eine Übergangsregelung für bestehende Verträge zum Tragen kommt.
Der Nationalspieler möchte sich allerdings vom Schweizer Konsortium lösen, weshalb die Frankfurter im Hinblick auf ein fortdauerndes und vor allem langfristiges Engagement auf eine Einigung mit der Drittpartei hinarbeiten müssen. Vor seiner Abreise zur Copa América hatte Zambrano jedenfalls bei keinem anderen Verein unterschrieben.
Dafür allerdings bei der Eintracht, denn gänzlich ohne Vertrag wollte der Abwehrmann nicht abreisen. Er vereinbarte zunächst einen Einjahresvertrag mit dem Bundesliga-Neunten der abgelaufenen Saison, der seinerseits noch immer an einer Einigung mit "Speed" feilt. Frankfurt ist demnach zu einer Zahlung von unter 500.000 Euro bereit, die Schweizer fordern demgegenüber über eine Million Euro. Gelingt den Parteien eine Übereinkunft, würde Zambrano den ersehnten Langzeitvertrag (über vier oder fünf Jahre) in Frankfurt unterschreiben.
Bleibt die Einigung dagegen aus, droht trotz des Einjahreskontrakts ein baldiger Abgang. Im Papier ist eine Ablösesumme von rund 1,5 Millionen Euro verankert, dem hessischen Verein stünden davon aufgrund der Drittbeteiligung 900.000 Euro zu. Immerhin, schließlich hätte Zambrano auch ablösefrei seiner Wege ziehen können. Andererseits würde dem Klub dann der Abwehrchef fehlen. Und zu allem Überfluss fällt auch Innenverteidiger Bamba Anderson wegen seines Knorpelschadens lange aus.