Die Bundesliga verzeichnet dieser Tage einen Zuwachs an chilenischen Topspielern. Nachdem bereits Arturo Vidal mit der Unterschrift beim FC Bayern seine Rückkehr ins Oberhaus besiegelt hat, folgt nun auch Charles Aránguiz (voller Name: Charles Mariano Aránguiz Sandoval) seinem Mittelfeldpartner in der Nationalmannschaft nach Deutschland. Der 26-Jährige wechselt von Internacional Porto Alegre zu Bayer 04 Leverkusen und bindet sich für fünf Jahre an seinen neuen Arbeitgeber.
Neue Kraft für die Spielgestaltung
Die Meldungen über ein starkes Leverkusener Interesse kursierten schon seit mehr als einem Monat, zuletzt stand der Transfer allerdings womöglich einigermaßen auf der Kippe. Denn die überzeugenden Leistungen bei der Copa América im eigenen Land, bei der Aránguiz jedes Spiel bestritt (2 Tore – 1 Assist), riefen in der Folge mitunter einige Schwergewichte auf den Plan. Neben den intensiv baggernden Franzosen von Olympique Marseille gehörten dem Vernehmen nach auch Manchester City und der FC Chelsea zu den Vereinen, die ihren Hut in den Ring geworfen haben.
Mit den ansehnlichen Auftritten auf der großen Bühne ging logischerweise auch ein erhöhter Marktwert des Mittelfeldspielers einher. Stand anfangs noch eine Ablösesumme im einstelligen Millionenbereich im Raum, sorgten die Wertsteigerung und das ernsthafte Bemühen der Konkurrenz dafür, dass zuletzt ein Betrag von bis zu 15 Millionen Euro für Aránguiz aufgerufen wurde.
Allen Widrigkeiten zum Trotz machte der Werksklub aber das Rennen, unter anderem auch aufgrund der Fürsprache seines Landsmanns Vidal, wie in den Medien des Öfteren betont wurde. In einer in der Zentrale umformierten Leverkusener Mannschaft, die mit Gonzalo Castro den Denker und Lenker nach Dortmund hat ziehen lassen, wird Aránguiz aller Voraussicht nach eine tragende Rolle einnehmen. Der 1,71 Meter kleine Chilene gilt weitgehend als Ersatz für den abgewanderten Allrounder Castro, ist er doch ebenso mit Qualitäten in der Spielgestaltung ausgestattet und positionell ähnlich flexibel (defensiv, zentral oder offensiv) einsetzbar.
Die bisherige Vereinsbilanz untermauert jedenfalls den Eindruck, dass er ein Motor für das Leverkusener Spiel – speziell für die Offensive – sein kann. Bei Porto Alegre, in dessen Dienst er seit Anfang 2014 stand, war Aránguiz in 36 Pflichtspielen an zehn Toren direkt beteiligt. In seiner Heimat absolvierte der WM-Teilnehmer 2014 (4 Partien, "kicker"-Note 2,5) die meisten Partien für den Club Universidad de Chile, bei dem sich die Quote noch ein Stück weit besser liest: In 122 Spielen steuerte er 19 Treffer und 40 Torvorlagen bei.
"Charles Aránguiz hat vor allem auch in Chiles Nationalteam bewiesen, welch hervorragender Fußballer er ist. Der laufintensive, aggressive Spielstil dieser Mannschaft ähnelt dem unserigen, Aránguiz hat sich dabei als strategisch versierter Taktgeber erwiesen", sagte Rudi Völler nach der Vertragsunterschrift des Chilenen, der mit der Rückennummer 20 auflaufen wird. Bei der Werkself erhält Aránguiz einen Fünfjahresvertrag.