In der nächsten Saison soll Christian Früchtl nicht der Torhüterriege des FC Bayern angehören. Der Berater des Talents bestätigt, dass eine Ausleihe des bis 2022 unter Vertrag stehenden Keepers geplant ist. Darüber sei man "grundsätzlich einig", erklärt Christian Rößner gegenüber der "Abendzeitung".
Er will den Schritt aber nicht dahingehend verstanden wissen, dass sein Klient der Konkurrenz im Münchener Gehäuse weichen möchte. "Aufgrund seiner Fähigkeiten hat es Christian nicht nötig zu flüchten. Ganz im Gegenteil", betont Rößner.
Neben Manuel Neuer und dem aktuellen Vertreter Sven Ulreich steht ab dem 1. Juli auch Alexander Nübel an der Säbener Straße unter Vertrag. Die Entscheidung des noch zum FC Schalke gehörenden Schlussmanns, sich bei den Süddeutschen hinter Nationalkeeper Neuer einzureihen, sorgte in der Öffentlichkeit für viele Diskussionen.
Mit Verweis darauf konstatiert Früchtls Interessenvertreter, dass man diesen "Fehler, den ein Nübel oder sein Berater machen, jetzt nach München zu gehen und sich dort auf die Bank zu setzen", nicht machen will. Stattdessen lautet das Credo: Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln, "um dann zu Bayern München zurückzugehen und zu sagen: Ich habe die Spielpraxis, die andere nicht haben".
Bundesliga oder Premier League?
Rößner stellt klar heraus: Früchtl will sich beim FCB durchsetzen, auch wenn das ein ambitioniertes Ziel sei und "nicht auf direktem Wege geht". Mit Neuer habe München schließlich den weltbesten Torhüter. "Aber mit dem Umweg einer Ausleihe und einer Rückkehr in ein paar Jahren" sieht der 20-jährige Schlussmann eine Chance und wolle das "auch so durchziehen".
Aber über welche Station soll der Umweg erfolgen? Es liegen Anfragen aus der 1. und 2. Bundesliga vor, allerdings auch aus England. "Sehr angesehene und sehr gute Vereine mit langer Tradition in der Premier League" seien das, erläutert Rößner.
Früchtl will die Rolle als Nummer eins
Angesprochen auf den FC Augsburg gibt der Spielerberater zu Protokoll, dass der bayerisch-schwäbische Bundesligist zur Weiterentwicklung "natürlich immer ein interessanter Verein für einen jungen Spieler" ist. Vor zwei Monaten wurden Gerüchte über ein Interesse an Früchtl in der Fuggerstadt indes als "Boulevard-Ente" abgetan.
Wohin auch immer es für den aktuellen Drittligatorwart der Bayern (26 Saisoneinsätze) geht – "maßgeblich ist vor allem die Perspektive. Christian wird nirgendwo als Nummer zwei hingehen, sondern ausschließlich als Nummer eins".