Bei Borussia Dortmund ist voraussichtlich bis Anfang April ein Posten in der Offensivabteilung vakant. Marco Reus, der seit seinem Comeback nach Schambeinverletzung in blendender Verfassung war, fällt erneut aus. Diesmal ist es ein Muskelfaserriss im Oberschenkel, der den 27-Jährigen stoppt.
Heute Abend gilt es für Coach Thomas Tuchel, seinen Angreifer wegen der neuerlichen Verletzung zum ersten Mal zu ersetzen. Dann empfängt der BVB daheim Benfica Lissabon zum Achtelfinalrückspiel in der Champions League. Wie er Reus’ Ausfall konkret kompensieren will, darüber war sich der Fußballlehrer gestern noch nicht im Klaren; das hänge auch damit zusammen, mit welcher Systematik er das Spiel angehen will. Der Kandidatenkreis: André Schürrle, Shinji Kagawa und Christian Pulisic.
Nicht wenig spricht für den Letztgenannte. Das US-amerikanische Toptalent weist im Vergleich die bessere aktuelle Form auf und könnte als technisch beschlagener und temporeicher Akteur gegen einen defensiv eingestellten Gegner – Benfica hat eine 1:0-Führung zu verteidigen – mehr Ideen liefern, um die Abwehr zu überwinden. Schürrle gilt demgegenüber eher als Spieler, der mehr Platz benötigt, um seine Qualitäten ausspielen zu können.
Auch ein Blick auf die gesamte Saisonbilanz zeigt, dass Youngster Pulisic manch vermeintlich etabliertem Konkurrenten durchaus bereits den Rang abzulaufen vermag. Mit 25 Pflichtspielen, in denen ihm zehn Scorerpunkte gelangen, hat er mehr Spiele auf dem Buckel als Kagawa (15) oder Schürrle (20), wenngleich beim deutschen Nationalspieler festzuhalten ist, dass er zwei Verletzungspausen einlegen musste.