„Es ist noch zu früh, um seinen Fitnesszustand umfassend einzuschätzen.“ Das sagte Pellegrino Matarazzo zwei Tage nach der Verpflichtung von Dan-Axel Zagadou. Einige Tage und ein Testspiel später ist der Trainer des VfB Stuttgart diesbezüglich zwar um einiges weiter, mit Blick auf das Gastspiel beim VfL Wolfsburg (Samstag, 15:30 Uhr) legt er aber nach wie vor Zurückhaltung an den Tag.
Die ersten Eindrücke sind schon mal positiv. Zagadou spielte im Test gegen den Grasshopper Club Zürich (2:1) länger als vorgesehen. „Er kam direkt nach der ersten Hälfte auf mich zu und hat gesagt, dass er länger spielen will“, verriet Matarazzo. Das Go der Physios folgte. Statt der anvisierten 45 Minuten wurde es so eine Stunde Spielzeit für den Neuzugang.
Die Fitnessfrage stellt sich bei Zagadou aus mehreren Gründen. Einerseits ist da die Verletzungshistorie, die ihn mutmaßlich einen neuen Vertrag bei seinem vorherigen Klub Borussia Dortmund kostete. Andererseits liegen hinter dem Innenverteidiger fast drei Monate Vereinslosigkeit. Vor diesem Hintergrund würden die Schwaben bei ihm künftig alle möglichen präventiven Maßnahmen in Betracht ziehen. Der 23-Jährige arbeitet obendrein mit einem Personal Trainer.
Stuttgarts Coach ist deshalb erst mal vorsichtig, wenn er sich zum Zustand des Franzosen äußert. Und auch zu dessen Chancen auf einen Einsatz gegen die Wölfe. Besonders, was einen Startelfeinsatz betrifft: „Das weiß ich nicht. Bundesliga-Intensität ist nochmal etwas anderes. Wir werden erst einmal schauen, wie er regeneriert und die Belastung verkraftet.“
Zagadou erhöht den Druck für Ito
An der Qualität mangelt es gewiss nicht. Als „extrem kopfballstark“ beschreibt Matarazzo den 1,96 Meter großen Abwehrmann und bescheinigt ihm obendrein eine „gute Übersicht“.
Seine Fähigkeiten durfte Zagadou im Testspiel von der linken Position in der Dreierkette aus unter Beweis stellen. Dort verortet der VfB-Trainer ihn hauptsächlich: „Er kann auch zentraler Verteidiger spielen, ich sehe ihn aber eher links.“ Entweder in der zumeist praktizierten Dreierkette oder bei Bedarf als linker Innenverteidiger in einer Viererkette.
Folglich ist es in erster Linie Hiroki Ito, mit dem Zagadou in den Konkurrenzkampf geht. Matarazzo ist derweil wichtiger, dass sich mit dem Transfer seine Möglichkeiten vergrößern und ein etwaiger Ausfall nicht gleich die Statik durcheinanderbringt. „Wenn sich einer verletzt und du keinen mehr hast, der auf der Position spielen kann, musst du alles umstellen.“ Dank der Nachrüstung in der Abwehr könne er jetzt „situativ“ besser reagieren.