Daniel Caligiuri
1. Bundesliga
Die Entwicklung geht weiter

Dirk Sommer

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Die Saison 2014/15 nimmt für den Wolfsburger Daniel Caligiuri einen zunehmend außergewöhnlichen Verlauf. Noch in der Hinrunde gehörte der Halbitaliener zur zweiten Garde der Wölfe, hatte häufig das Nachsehen gegenüber Ivan Perisic (26) und Vieirinha (29). Bis zur Winterpause stand er in der Bundesliga lediglich fünfmal in der ersten Elf.

In diesem Jahr sollte sich das Blatt für den 27-Jährigen wenden. Dabei schien mit der 32 Millionen Euro teuren Verpflichtung von André Schürrle (24) der Weg in die Startelf auf den ersten Blick noch stärker verbaut. Doch der Weltmeister ist bis heute nicht vollends in Wolfsburg angekommen, kämpft bisweilen mit Form und Fitness. Darüber hinaus zog sich der links gesetzte Perisic kurz nach Rückrundenauftakt eine Verletzung zu und Außenbahnspieler Vieirinha etablierte sich allmählich als Rechtsverteidiger.

Weg frei also für Caligiuri, der die Gelegenheit beim Schopfe packte. Mit starken Leistungen beackerte das Flügelass links wie rechts die Seite, bringt es in der Rückserie auf zwölf Auftritte in der Anfangsformation. Auch im Achtel- und Viertelfinale der Europa League gegen Inter Mailand beziehungsweise SSC Neapel setzte Trainer Dieter Hecking (50) stets auf seinen konstant guten Schützling.

Die Entwicklung des vormaligen Freiburgers (100 Pflichtspiele: 14 Tore – 15 Assists) erreichte nun ihren vorläufigen Höhepunkt: Italiens Coach Antonio Conte (45) ließ ihm eine Einladung zur Nationalmannschaft zukommen, die Caligiuri der "BILD"-Zeitung zufolge auch angenommen hat. "Noch schöner wäre es gewesen, wenn er für die deutsche Mannschaft berufen worden wäre", verwies VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs (58) in der Boulevardzeitung darauf, dass die Einberufung prinzipiell auch durch DFB-Trainer Jogi Löw hätte erfolgen können.


Hohes Standing bei Hecking

Bereits zu Wochenbeginn wurde der Werdegang des Flügelflitzers von seinem Trainer besonders hervorgehoben. "Fast alle reden nur über die tolle Entwicklung von Kevin de Bruyne", sagte Hecking gegenüber der "BILD" mit Blick auf die diesbezüglich anhaltende Lobhudelei, "aber mir kommt da in der Gesamtbetrachtung 'Cali' etwas zu kurz."

Mit diesem Sonderlob und der überzeugenden zweiten Saisonhälfte ("kicker"-Note 2,96) im Rücken dürfte Caligiuri für die kommende Spielzeit bei Hecking einen Stein im Brett haben. Dann geht es für die Niedersachsen darum, in der europäischen Königsklasse die nächsten Herausforderungen zu meistern. Der gebürtige Schwabe scheint jedoch mit den Aufgaben zu wachsen. Caligiuri dazu in der "BILD"-Zeitung: "Ich habe mich immer Schritt für Schritt entwickelt. Und das geht auch in Wolfsburg so weiter."

Bleibt zu hoffen, dass er im nächsten Jahr in der Champions League zu weiteren Höhenflügen ansetzt.