Am Wochenende wurde Bayerns Innenverteidiger gegen Hannover von Trainer bereits nach nur 32 Minuten vom Platz genommen, nachdem dieser bis dahin eine unsichere Leistung gezeigt hatte ("kicker"-Note 5,0). Bei "Sky" begründete der Fußballlehrer die Auswechslung mit der defensiven Spielweise der Hannoveraner. Dante steht jedoch in München bereits seit längerem unter besonderer Beobachtung.
Noch stellen sich die Verantwortlichen schützend vor den Brasilianer: "Dante ist ein Weltklassetyp und super Spieler für uns. Ich bitte darum, die Dinge mit Respekt einzuordnen. Ich wehre mich gegen populistische Kritik, das hat er nicht verdient. Von Vereinsseite erfährt er allerhöchste Wertschätzung", so Sportdirektor Matthias Sammer laut "Sport1".
Für seine Position stehen allerdings mit Jerome Boateng, Medhi Benatia, Holger Badstuber, Javi Martinez und David Alaba noch fünf andere Spieler von enormer Qualität und dem Anspruch auf Spielzeit zur Verfügung. Die FCB-Verantwortlichen müssen im Hinblick auf die nächste Saison eine Entscheidung treffen, welcher dieser Spieler dem Rekordmeister auch in Zukunft helfen kann und dazu beiträgt, das Niveau hochzuhalten. Eine Überbesetzung ist sowohl sportlich, als auch wirtschaftlich nicht sinnvoll. Dante scheint aktuell der naheliegendste Streichkandidat zu sein, sobald mit Martinez erst einmal wieder alle Verteidiger zur Verfügung stehen.
Bis zu Beginn dieser Spielzeit war Dante noch ein äußerst wertvoller Teil der Mannschaft, Stammspieler in der Triple-Saison unter Jupp Heynckes. Doch bereits in der abgelaufenen Saison wäre der Brasilianer vermutlich weniger zum Zuge gekommen, hätte Badstuber aufgrund seines Kreuzbandrisses nicht so lange gefehlt.
WM als negativer Wendepunkt
Die WM 2014 bedeutete einen Knick in Dantes zuletzt so erfolgreicher Vita, hatte er doch seinen einzigen Auftritt beim 1:7-Debakel gegen Deutschland. Infolge dieses Ergebnisses wurden Zweifel an den Qualitäten des 31-Jährigen immer lauter und auch im Mannschaftsgefüge der Bayern gewann man mehr und mehr den Eindruck, dass Dante nur noch eine Nebenrolle spielt. Die frühe Auswechslung ist der bisherige Höhepunkt dieser Entwicklung.
Bis 2017 läuft der Vertrag des sympathischen Lockenkopfes noch, doch angesichts der Leistungsdichte bei den Bayern wäre eine Trennung möglicherweise für beide Seiten die sinnvollste Lösung. Die "BILD" spekuliert bereits über eine Rückkehr zu seinem alten Arbeitgeber, Borussia Mönchengladbach. Dort wird Abwehrchef Martin Stranzl, bereits 34 Jahre alt, 2015/16 wahrscheinlich seine letzte Saison spielen. Dante wäre prädestiniert dazu, die Lücke zu füllen. "Mit Dante ist der Kontakt nie abgerissen. Man wird sehen, wie es für uns weitergeht, wie es für ihn weitergeht. Er hat bei uns eine fantastische Zeit gehabt – und es ist ein Mannschaftsteil, wo wir gucken müssen", so Gladbachs Sportdirektor Max Eberl im Interview mit "Sky". "Aber ich möchte mich jetzt nicht auf die Diskussion einlassen, ob wir ihn zurückhaben wollen oder nicht."