Als Innenverteidiger Dante Ende August auf den letzten Drücker vom VfL Wolfsburg verpflichtet wurde (Ablöse: 4,5 Millionen Euro), erhoffte man sich beim Champions-League-Teilnehmer aus Niedersachsen, mit dem Transfer eine gehörige Portion Erfahrung und Stabilität zur Defensive der Wölfe zuschießen zu können. Bis hierhin hinkt der Brasilianer den Erwartungen aber etwas hinterher, ist noch nicht die Verstärkung, die man sich ausgemalt hatte.
Hier und da schleichen sich wackelige Auftritte ein, die mal von Fehlpässen, mal von Stellungsfehlern geprägt sind und ihn alles in allem nicht hundertprozentig souverän erscheinen lassen. Nach wie vor ist es sein Landsmann Naldo, der in der Hintermannschaft des VfL die große Konstante ist.
Am Wochenende avancierte Dante dann auch noch zur tragischen Figur: Beim 1:1 gegen den Hamburger SV hatte ein unnötiger Ballverlust des 32-Jährigen das Gegentor zur Folge. Ein Fauxpas, der seinem mitunter riskanten Spielstil geschuldet war. "Ich habe gewartet, dachte, Lasogga spekuliert auf einen Rückpass", so sein Gedankengang in der betreffenden Situation laut "kicker". Dante weiter: "Das passiert, wenn man mit Risiko spielt."
Ändern wolle er sein Spiel demgegenüber nicht. Immerhin führte ihn seine Art zu spielen in der Vergangenheit nach einer erfolgreichen Zeit bei Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern und in die brasilianische Nationalmannschaft.
VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs will Dante gewiss nicht als einzig Schuldigen für den Punktverlust ausmachen, zeigt sich aber auch nicht rundum zufrieden mit dem Neuzugang, wenngleich er ihm "viele Spiele zu null" bescheinigt (acht in Liga und Champions League). "Man hofft, dass man mit ihm diesen Schuss Erfahrung dazuholt, dass so etwas nicht passiert", sagt der Manager und konstatiert im Hinblick auf das Hamburg-Spiel leicht betrübt, dass "Dante weiß, dass Lasogga attackiert." So dürfe man die Tore jedenfalls nicht herschenken.