David Alaba
1. Bundesliga
FC Bayern zieht Unmut der Alaba-Seite auf sich

Bejutzer124

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"Wenn ihr wüsstet, …": Uli Hoeneß war wieder mal zu Gast im Sonntagstalk "Doppelpass". Bei der Jubiläumssendung zum 25-Jährigen legte er abermals einen viel beachteten Auftritt hin. Besonders seine Ausführungen zur Causa David Alaba schlagen jetzt hohe Wellen. Die von ihm Angesprochenen reagieren verstimmt.

Einen "geldgierigen Piranha" habe der Österreicher als Berater, giftete das Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern in Richtung Pini Zahavi, "wenn ihr wüsstet, was der allein für die Unterschrift von David verlangt". Eine Provision im zweistelligen Millionenbereich fordere er für die Ausdehnung des 2021 auslaufenden Vertrags.


Noch ein Jahr beim FC Bayern und dann weg?

Bei der Frage, ob es zur Verlängerung kommt oder nicht, "geht es wirklich nur um Geld". In den letzten Tagen kursierte schon die Meldung, dass ein Jahresgehalt von 25 Millionen Euro eingefordert werde.

Ist ein Verbleib bis kommenden Sommer und anschließend ein Abgang zum Vertragsende sogar das bevorzugte Szenario des Agenten? Laut Hoeneß ist das der Fall: "Herr Zahavi will – und das wäre der Super-Gau – den im nächsten Jahr ablösefrei von Bayern weglotsen. Das müssen wir unbedingt verhindern."


Alabas Vater ärgert sich über die "dreckigen Anschuldigungen"

Hoeneß appellierte an Alaba, dass er sich bei der Entscheidung nicht zu sehr von anderen leiten lässt. "Die letzten ein, zwei, drei Millionen, um die es geht, die machen ihn nicht glücklicher", so der Münchener Ehrenpräsident. Und er hofft auf Alaba Senior, den er eigentlich sehr schätzt, der sich seiner Meinung nach aber auch zu sehr hat beeinflussen lassen.

Der fühlt sich vom Verein jetzt allerdings auf den Schlips getreten: "Ich habe David Alaba als Jugendlichen zum FC Bayern gebracht. Über all die Jahre hinweg hatte ich mehrmals die Möglichkeit, David zu einem anderen Verein zu transferieren. Aber wir waren loyal und haben uns immer für einen Verbleib entschieden."

George Alaba weiter: "Ich habe nicht damit gerechnet, dass der FC Bayern jetzt in der Öffentlichkeit schmutzige Lügen über Gehalts- und Provisionsforderungen streut. Zu behaupten, dass wir wegen einer solchen Zahlung bei Vertragsunterschrift nicht zu einer Einigung kommen, ist eine von diesen dreckigen Anschuldigungen. Und das alles nur, weil wir die von ihnen vorgelegten Zahlen nicht akzeptieren. Wir haben unsere eigenen Vorstellungen."


Zahavi bestreitet Darstellung von Hoeneß

Zahavi wehrt sich ebenfalls gegen die Anschuldigungen. "Ich habe zu keinem Zeitpunkt detailliert über eine etwaige Provisionszahlung mit den Bayern-Verantwortlichen gesprochen. Das einzige Mal, dass dieses Thema auf den Tisch kam, war bei unserem Treffen in Lissabon. Dort fragte mich Hasan Salihamidzic, wie ich mir das vorstellen würde", erläutert der Interessenvertreter des Verteidigers.

"Ich sagte ihm, dass wir zunächst an einer Einigung mit dem Spieler arbeiten sollten, ich aber nicht mehr als das Übliche fordern werde. Ich will nicht mehr bekommen, als andere Berater, die von Bayern Provisionszahlungen erhalten haben." Er betonte: "Wir haben bisher nicht über Zahlen gesprochen!"

In den Medien hieß es jüngst, Bayern biete ein jährliches Gehalt von elf Millionen Euro plus sechs Millionen Euro an möglichen Prämien. Laut "Sky" bot München Alaba 7,5 Millionen Euro netto und besserte später leicht nach. Die Offerte bewege sich aber immer noch weit unter dem Bereich der Spitzenverdiener.


Bayerns Preisschild angeblich bei 60 Millionen Euro

Für Hoeneß ist in diesem Zusammenhang aber sowieso klar, dass Manuel Neuer und Robert Lewandowski "das Maß aller Dinge" seien, "darüber gibt's nix". Zahavi beteuert ohnehin, dass die kolportierte Gehaltsforderung von 25 Millionen Euro falsch sei und Lewandowski auch nach den Vorstellungen der Alaba-Seite Topverdiener bleibe. Er sollte es wissen, verhandelte er doch die jüngste Vertragsverlängerung des Polen.

Interessant wäre zu wissen, wie Alaba selbst die Situation einordnet. "Sky" zufolge wird er sich in der nächsten Zeit via Social Media zu Wort melden. Ihm wird nachgesagt, einen Verbleib anzustreben und sogar ein Karriereende in München nicht auszuschließen.

Aber eine Herausforderung in Spanien soll einen Reiz auf ihn ausüben. Seine potenziellen Ziele (Real Madrid, FC Barcelona) können sich ihn dieses Jahr aber womöglich nicht leisten. Hinsichtlich eines möglichen Verkaufs stellt sich der FC Bayern nach "Sky"-Informationen eine Ablösesumme in Höhe von 60 Millionen Euro für den Verteidiger vor.

Mit Vertragsende im Sommer 2021 könnte schon eher was gehen. Wie "Sport1" wissen will, wurde das Modell eines ablösefreien Wechsels in die spanische Liga im Alaba-Lager schon diskutiert. In München wiederum weiß er, was er hat. Dort die ganze Karriere zu verbringen, könnte ihn zur Vereinsikone machen. Sein längerer Verbleib ist jedenfalls der ausdrückliche Wunsch des FCB.